Sizilien (2) - der Norden und der Westen

Teil 2 unserer Reise um die Insel

Mit dem Wohnmobil auf Sizilien

Unsere Route:



Nachdem wir in Teil 1 den Osten und den Süden bereist haben, erreichen wir jetzt ....

Agrigent

Im Tal der Tempel


Mit dem Wohnmobil auf Sizilien

Unser nächstes Ziel liegt in Agrigent an der Südwestküste Siziliens. Die historische Stadt Agrigento wurde im 6. Jahrhundert v. Chr. von griechischen Siedlern gegründet und entwickelte sich zu einer der bedeutendsten Städte der Antike und wurde in den folgenden Jahrhunderten weiter ausgebaut.

 

Wir wollen hier wir das Tal der Tempel (Valle dei Templi) besuchen, dass von der UNESCO zum Weltkulturerbe gezählt wird. Der Name ist irreführend, denn eigentlich handelt es sich um ein Hochplateau, auf dem sich die größte Ansammlungen antiker griechischer Tempel außerhalb Griechenlands befinden soll.

Wir parken auf dem kostenpflichtigen Großparkplatz vor dem Gelände, auf dem in einem hinteren Bereich (nach der Einfahrt links)  spezielle Plätze für Wohnmobile ausgewiesen sind. Das Areal empfinden wir als überraschend nett, so dass wir uns entschließen hier auch zu übernachten. Außerdem sind es vom Parkplatz nur wenige Gehminuten bis zum Eingang zum Ausgrabungsgelände und gehen werden wir heute noch genug, denn die Anlage ist riesig. Wir verbringen fast 3 Stunden zwischen den Ruinen und Rekonstruktionen der antiken Bauten.

Unser Wohnmobilstellplatz am Tal der Tempel:

  • Agrigent: ausgewiesene Stellplätze auf Großparkplatz mit Schranke
    kostenpflichtig
    GPS 37.28850, 13.58237

Scala dei Turchei

die weiße Treppe der Türken


Mit dem Wohnmobil auf Sizilien

Nur 10 Autominuten entfernt, erreichen wir mit der Scala dei Turchei die nächste Sehenswürdigkeit. Die der an der Küste von Realmonte gelegenen Felsformation besteht aus einem weichen Kalkstein, der im Laufe der Zeit durch Wind und Wasser zu einer terrassenartigen Struktur erodiert wurde, die entfernt an die weißen Treppen von Pamukkale in der Türkei erinnern. Der Name "Treppe der Türken" soll sich aber nicht auf diese Ähnlichkeit beziehen, sondern daran angelehnt sein, dass die Sarazenen (Türken) die Stufen bei Piratenüberfällen genutzt haben sollen, um an Land zu gelangen.

Mit dem Wohnmobil auf Sizilien

Wir parken oberhalb der "Treppe" an der Straße, genießen die Aussicht und beobachten andere Besucher beim Herumturnen auf den weißen Stufen.

 

Unser Parkplatz:

 

  • Scala dei Turchei: an der Straße am Aussichtspunkt (GPS 37.29111, 13.47392)


Unseren heutigen Übernachtungsplatz finden wir auch erneut im bergigen Hinterland bei Calatafimi in der Nähe von Segesta. 

Wir haben den Platz auf dem Agritourismo Tenute Margan über Agricamper gebucht und sind begeistert von der tollen Aussicht vom (sehr schrägen) Parkplatz und dem typisch sizilianischen Essen. Wir wählen eine Antipastiplatte nach Art des Hauses, Bistecca vitello und Maialino alla cacciatora (geschmortes Ferkel Jägerart). Dazu gibt es Pommes, absolut genialen Blattspinat, der in Butter schwimmt, und eine Flasche Hauswein. Hier stimmt nicht nur die Qualität der Speisen sondern auch die Atmosphäre.

 

Unser Wohnmobilstellplatz:

  • Agricamper Gastgeber Code 1721


Urlaub vom Reisen

Castelluzzo


Mit dem Wohnmobil auf Sizilien

Wir fahren weiter an die Nordküste, wo uns von einer Reisebekanntschaft ein Strandabschnitt mit Parkmöglichkeiten empfohlen wurde: die Spiaggia di Santa Margherita. Hier wird zumindest außerhalb der Saison das Parken (nicht Campen) mit dem Wohnmobil geduldet. Es kommt sogar regelmäßig die Müllabfuhr, ein Bäcker und ein Gemüsehändler vorbei. 

 

Unser Parkplatz:

 

  • Castelluzzo: Parkplatz am Strand (GPS 38.12386, 12.72913)

Uns gefällt es hier extrem gut und so machen wir erst einmal "Urlaub" vom Reisen und nutzen den Parkplatz im Anschluss für Sternfahrten nach Trapani, Cornino und das Riserva Naturale Orientata dello Zingaro.


Abstecher 1:

die Salinen von Trapani


Trapani, das sich gern auch Città tra due mari (Stadt zwischen zwei Meeren) nennt, liegt auf einer die die Grenze zwischen Tyrrhenischem Meer und dem offenem Mittelmeer (Straße von Sizilien) bildet. Die Geschichte der Stadt reicht weit in die Antike zurück. Die Altstadt soll nett, die Stadt selbst eine Hochburg der Mafia sein. 

Mit dem Wohnmobil auf Sizilien
Die Salzfelder und im Hintergrund Trapani

Uns locken aber die historischen Salinen der Stadt, in denen auch heute noch Salz gewonnen wird. Wir haben stimmungsvolle Fotos gesehen und sind entsprechend gespannt. 

Mit dem Wohnmobil auf Sizilien

Leider enttäuscht die Realität. Die Salinen sind schlecht zugänglich, die Parkmöglichkeiten beschränkt. Die meisten der die Region prägenden Salzmühlen haben keine Flügel mehr; am Rande der Salzfelder stehen nur noch Stümpfe. Trotzdem entstehen einige nette Bilder.

  • unser Parkplatz: 37.98317, 12.49790

Auch die Vogelwelt bleibt hinter unseren Hoffnungen zurück - es ist allerdings auch gerade keine Zugzeit. So sehen wir die üblichen Flamingos, einen Schwarm Löffler, Enten, darunter einige Spießenten und... zu unserer großen Freude einen Triel.

Mit dem Wohnmobil auf Sizilien
ein Triel


Cornino


Mit dem Wohnmobil auf Sizilien

Auf dem Rückweg zu unserem Übernachtungsplatz machen wir nach einen Abstecher nach Corvino, einem kleinen Dorf am Fuß des Monte Cofano, abseits der Touristenströme. Einst brachte der Thunfischfang der Region Wohlstand. Heute profitiert man von der Lage mit Strand, Hafen und Naturschutzgebiet. In der Umgebung findet man darüber hinaus Steinbrüche, in denen Marmor gefördert wird.

 

Unser Parkplatz:

  • Cornino: gemischter Parkplatz am Hafen

Abstecher 2:

Riserva Naturale Orientata dello Zingaro


Mit dem Wohnmobil auf Sizilien

Unser zweiter Abstecher führt uns zum Naturreservat Orientata dello Zingaro. Über enge, steile Straßen gelangen wir zum Nordeingang "Ingresso Nord da San Vito Lo Capo". Von hier aus geht es zu Fuß weiter zu den außerhalb der Saison einsamen Buchten. Im Sommer steppt hier wohl der Bär. Auch außerhalb der Saison wird für den Zutritt einen Gebühr erhoben - für über 65jährige ist der  Eintritt frei.

 

Unser Parkplatz:

  • Naturreservat Orientata dello Zingaro: entlang der Straße vor dem Eingang
    (GPS 38.12510, 12.78794)

Castellammare del Golfo


Wir fahren weiter entlang der Küste und kommen völlig unerwartet an einem Aussichtpunkt vorbei, der oberhalb Castellammare del Golfo liegt und einen fantastischen Blick auf den Ort bietet.

Mit dem Wohnmobil auf Sizilien
  •  Aussichtspunkt mit Parkplatz: GPS 38.03118, 12.87403

anschließend erreichen wir Palermo:


Die Hauptstadt Siziliens

Palermo


Mit dem Wohnmobil auf Sizilien
Kathedrale von Palermo

Wer uns kennt weiß, dass wir eigentlich keine Stadtmenschen sind. An eine Besuch in Palermo, der Hauptstadt Siziliens kommen aber auch wir nicht vorbei. Dies liegt aber auch daran, dass die Stadt einen zentrumsnahen Wohnmobilstellplatz hat. Eingequetscht zwischen Mietskasernen ist dieser nicht schön, dafür aber ungemein praktisch und nachts auch noch ruhig.

  • Unser Wohnmobilstellplatz Green Camper
    GPS 38.10970, 13.34242

 

Mit dem Wohnmobil auf Sizilien
Via Vittorio Emanuele - die Hauptstraße Palermos

So checken wir hier gegen Mittag ein und statten der gut 1 Kilometer entfernten Altstadt einen ersten Besuch ab.

Prägend für Palermo ist die Verschmelzung westlicher, islamischer und byzantinischer Kultur. So zählt das Arabisch-Normannischen Palermo zum Weltkulturerbe der UNESCO. Unser Rundgang führt uns vorbei am Normannenpalast mit der Palatina-Kapelle, der Kathedrale von Palermo, vorbei an den barocken Fassaden des Platzes " Quattro Canti" bis zur Kirche Santa Maria dell'Ammiraglio. Diese hat leider bereits geschlossen, der Markt von Ballarò, der für sein Streetfood bekannt ist, ist bereits im Abbau begriffen.

Mit dem Wohnmobil auf Sizilien
Seitenstraße in der Altstadt

So genießen wir in einem netten Café noch einen Latte macchiato und starten am nächsten Morgen gegen 9 Uhr zu einer weiteren Erkundungstour.


muss man gesehen haben:

die skurrile Gruft der Kapuziner

Nur wenige 100m entfernt von unserem Stellplatz befindet sich in eines der Highlights Palermos: Die skurrile Gruft der Kapuziner. In der Gruft  die Gebeine von über 2000 Personen, die hier zwischen de 17. und dem 19. Jahrhundert bestattet wurden. Die teilweise mumifizierten Leichen liegen aber nicht in Särgen sondern stehen oder hängen in Nischen in der Wand der Gruft.

 

Darüber hinaus befindet sich hier unten auch die unglaublich gut erhaltene Mumie der 1920 mit nur 2 Jahren verstorbenen Rosalie Lombardo.

 

Die ganz Sache ist nichts für schwache Nerven und von einem Besuch mit Kindern würden wir ebenfalls abraten. Fotografieren ist leider nicht erlaubt und so gibt es hier nur ein Foto einer Postkarte, die Rosalies puppenhaftes Gesicht zeigt. Wir waren kurz nach der morgendlichen Öffnungen in der Gruft und die einzigen Lebenden in den Gewölben.



Palermo - die Hauptstadt des Streetfoods

Mit dem Wohnmobil auf Sizilien

Wir ziehen direkt weiter, um den am Vortag verpassten Markt von Ballarò zu besuchen. Und es lohnt sich, noch einmal in die Stadt gelaufen zu sein. In den engen Gassen herrscht reges Treiben, es wird Gemüse, Fisch, Fleisch und so allerhand anderes angeboten. Besonders interessant ist aber das Angebot an lokalem Streetfood.

Wir probieren Arancinas - Siziliens berühmte frittierte Reisbällchen. Die Tische der Händler biegen sich unter den vielen Spezialitäten von gekochtem Oktopus, über Panelle (frittierten Kichererbensfladen) bis hin zu Cannoli, einer typischen Süßspeise. Hier gibt es aber auch  ganz besondere "Leckereien" der Region, darunter Stigghiole. Das sind Lammdärme, die um einen Bund aus Lauch, Petersilie, Zwiebeln und Kräutern gewickelt und dann gegrillt werden.

 


Auf dem Rückweg kommen wir an einem Straßenverkäufer vorbei. Nach der Menge an Einheimischen, die sich hier zur Mittagszeit drängt, gibt es hier wahrscheinlich das beste Pani ca meusa der Stadt. Diese Brötchen belegt mit Rindermilz sollen ein weiteres "Highlight" der Küche Palermos sein. Trotz all der Begeisterung der Einheimischen - wir lassen lieber die Finger von dieser Spezialität.

Nach einem erlebnisreichen Vormittag in Palermo machen wir unser Wohnmobil reisefertig, Ver-/Entsorgung aber auch Strom sind auf dem Stellplatz in Palermo inklusive. Dann folgen wir der Küstenstraße in Richtung Osten. 


Cefalù


Mit dem Wohnmobil auf Sizilien

In Cefalù wollen wir noch einmal einen kurze Stopp einlegen und einen Blick auf die Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert werfen, die gemeinsam mit der Altstadt von Palermo zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.

 

Die Zufahrt erweist sich für uns aber heute als (zu) anstrengend und so begnügen wir uns mit einem Blick aus dem Autofenster auf die Stadt bevor wir bei einsetzendem Nieselregen frühzeitig unseren heutigen Stellplatz in den Bergen anzufahren.

 

Unser Wohnmobilstellplatz in Castelbuono

  • kostenfreier Wohnmobilstellplatz der Gemeinde
    GPS 37.93705, 14.09458

grandiose Landschaften:

Parco delle Madonie


Mit dem Wohnmobil auf Sizilien

Nach so viel Kultur wenden wir uns dem Inselinneren zu und erreichen den Naturpark des Madonien-Gebirges. Der Park, ein UNESCO Global Geopark, umfasst mit dem 1979 hohen Pizzo Carbonara, den nach dem Ätna höchsten Berg Siziliens. Unsere Route führt uns von Castelbuoneo über Nicosia nach Bronte und ist einfach grandios. Die Landschaft ist reizvoll und immer wieder eröffnen sich Ausblicke auf Orte, die von alten Burgen bewacht werden.


Ätna


Mit dem Wohnmobil auf Sizilien

Bei Bronte nähern wir uns erneut dem Ätna. Wir durchfahren riesige Felder erkalteter Lava. Über einen schmalen, gepflasterten Weg erreichen wir einen nur 11 km vom Vulkan entfernten Parkplatz, von dem wir uns einen gute Blick auf den aktuellen Ausbruch erhoffen. Bei Tageslicht sehen wir Rauch aufsteigen, bei Dunkelheit aber bietet sich uns ein fantastisches Spektakel.

Unser Parkplatz am Fuß des Ätna: 

  • Piano dei Grilli
  • GPS 37.74567, 14.87082

 


Etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang, bewaffnet mit Spektiv und "großer Optik", können wir das Ausbruchsgeschehen nicht nur verfolgen, sondern auch dokumentieren. Ein unvergessliches Erlebnis:

Auch haben wir versucht, ein paar bewegte Bilder über das Spektiv zu machen. 

 

Bitte hier klicken:


Das Tor zu den Äolischen Inseln

Milazzo


Mit dem Wohnmobil auf Sizilien

An der Nordküste Siziliens streifen wir das etwa 45 km von Messina entfernte Milazzo. Eine der Attraktionen der Stadt ist die imposante Burg, die auf einer Anhöhe thront und einen spektakulären Blick auf das Meer bietet. Die Stadt gilt auch als Tor zu den Äolischen Inseln, die von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurden.

 

Unter ihnen ist der Stromboli, ein dauerhaft aktiver Vulkan. Vom Ufer aus haben wir bei relativ klarer Sicht einen guten Blick auf den etwa 70 km entfernten Feuerberg und die Rauchsäule über dem Krater.

 

Unser Stellplatz:

  • Parkplatz am Ende der Halbinsel: GPS 38.26829, 15.23396

zurück aufs Festland:

Messina


Zum Abschluss unserer Tour durch Sizilien folgen wir der Küstenstraße SS113dir bis zum Leuchtturm am Capo Peloro, der hier im Osten Siziliens über die Straße von Messina wacht. Unsere Route ist nicht wirklich attraktiv, fährt die meiste Zeit durch bebautes Gebiet.

 

Es ist Samstag und ganz Sizilien scheint auf den Beinen oder besser gesagt, den Rädern zu sein. So wird es auf den schmalen Straßen oft ganz schön eng. Gegen Mittag erreichen wir Messina, das Tor Siziliens, und können am Anleger direkt auf die wartende Fähre fahren. Hinter uns schließt sich das Tor und nur Sekunden später sind wir auf dem Weg zurück auf das italienische Festland.

 

Die Fährtickets haben wir im Gegensatz zur Hinfahrt direkt bei der Fährgesellschaft gebucht. Dies war deutlich einfacher und auch noch günstiger.

weiter geht es zurück auf das Festland:


Unsere Touren in Italien:

Klicke auf ein Fähnchen


N25

 

 

 

 

Besuche seit 24.2.25:

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1 Aufgrund des Kleinunternehmerstatus gem. § 19 UStG erheben wir keine Umsatzsteuer und weisen diese daher auch nicht aus.