Die Frage, ob ein Gaswarner im Wohnmobil sinnvoll ist, wird erstaunlich kontrovers diskutiert. In vielen Gesprächen habe ich den Eindruck, dass Urteile gefällt werden, ohne sich wirklich mit den Fakten zu beschäftigen.
Dabei geht es nicht nur um eine einzelne Gefahr – sondern gleich um vier verschiedene Gefahrenquellen, die uns im schlimmsten Fall ernsthaft gefährden können.
Beim Stichwort „Gaswarner“ denken viele zunächst an das viel diskutierte Thema Narkosegas und mögliche Überfälle. Auch wir haben diesen Aspekt lange Zeit in den Vordergrund gestellt.
Tatsächlich liegt die größere Gefahr jedoch woanders:
Defekte Gasflaschen oder beschädigte Zuleitungen können durch mechanische Belastung – etwa durch Scheuern oder Ruckeln – undichte Stellen entwickeln. Das
austretende Gas bleibt oft unbemerkt, da es geruchlos ist, und kann sich im Innenraum des Wohnmobils ausbreiten. Im schlimmsten Fall führt dies zu lebensbedrohlichen Situationen.
Die meisten Gaswarner schützen aber nicht nur vor Gas aus den Gasflaschen, sondern gleichzeitig auch vor Betäubungsgasen.
Wer eine Gasflasche oder einen Gastank an Bord hat, fährt viel gefährliches Propan und/oder Butan spazieren. Wir benötigen es zum Kochen, zum Heizen und/oder auch für den (Absorber-)Kühlschrank. LPG Gas ist eine Mischung aus den beiden Gasen Propan und Butan.
Die Gase Propan, Butan oder LPG-Gas haben gleich zwei lebensbedrohliche Eigenschaften. Die Gase sind einerseits hochentzündlich und können andererseits zum Tod durch Ersticken führen.
Unser Wohnmobil hat bereits viele Jahre und etliche anspruchsvolle Touren hinter sich. Ob steile Passstraßen, endlose Schotterpisten oder die Sahara in Marokko – all diese Strecken haben das Fahrzeug und insbesondere die Gasleitungen doch stark beansprucht. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, dass sich Undichtigkeiten im Gassystem entwickeln.
Die Gasflaschen sind über Leitungen mit den jeweiligen Verbrauchsgeräten im Wohnmobil verbunden. Dieses Leitungssystem sollte unter normalen Umständen absolut dicht sein. Genau das wird bei der Gasprüfung überprüft – eine Kontrolle, die seit 2025 wieder alle zwei Jahre verpflichtend durchgeführt werden muss.
Eine Gasprüfung liefert lediglich eine Momentaufnahme des aktuellen Zustands. Zwischen den Prüfintervallen liegen aber über 700 Tage, in denen Schäden an Gasleitungen oder Flaschen entstehen können – etwa durch Materialermüdung, äußere Einflüsse oder mechanische Belastung. Solche Defekte bleiben oft unbemerkt und können im schlimmsten Fall lebensgefährlich sein.
Unsere Gasversorgung ist mit einer Mono/DuoControl CS von Truma ausgestattet. Dieses System verfügt über einen Crashsensor, der im Falle eines Unfalls die Gaszufuhr automatisch unterbricht und so vor unkontrolliertem Gasaustritt schützt. Wer während der Fahrt gasbetriebene Geräte nutzen oder die Flaschen geöffnet lassen möchte, muss laut EU-Vorgaben ein solches Sicherheitssystem verbaut haben. Das bedeutet: Unsere Gasleitungen bleiben auch nach dem Kochen, über Nacht oder während der Weiterfahrt geöffnet und stehen dauerhaft unter Druck.
Die Mono-/DuoControl bietet Schutz bei Unfällen – nicht jedoch bei kleinen, schleichenden Lecks innerhalb des Leitungssystems.
Kohlenmonoxid – ein Gas, das bei jeder Verbrennung entsteht. Auch unsere Gas- bzw. Dieselheizungen produzieren es und es wird normalerweise über ein Abgasrohr nach draußen geführt.
Aber was, wenn in dem System etwas defekt ist? Dann wird’s kritisch, denn CO ist tückisch:
Man sieht es nicht, man riecht es nicht – und es verdrängt den Sauerstoff im Blut.
Schon kleinste Mengen können zu heftigen Symptomen führen und im schlimmsten Fall tödlich sein. Anders als Propan und Butan ist CO leichter als Luft und steigt nach oben. Deshalb gehört der CO-Warner auch dort hin. Und genau deshalb reicht ein einzelner Gaswarner nicht aus – man braucht zwei, um wirklich auf der sicheren Seite zu sein.
In den meisten Bundesländern sind Rauchmelder in Wohnungen längst Pflicht – doch im Wohnmobil gelten diese Vorschriften bisher nicht.
Wir kennen persönlich zwei Paare, deren Fahrzeuge durch Brände komplett zerstört wurden. Aus diesem Grund haben wir beim Einrichten unserer Wohnung einfach einen zusätzlichen Rauchmelder gekauft und im Wohnmobil montiert.
Wichtig für die Installation:
Der Melder sollte nicht direkt an der Decke montiert werden, sondern an der Wand – knapp unterhalb der Decke. Und ja, er hat sich schon ein paar Mal beim Kochen bemerkbar gemacht. Der erste Alarm erschreckt, aber mit der Zeit weiß man, woher der Ton kommt – und nimmt’s gelassen.
Über Überfälle mit Hilfe von Narkosegase wird viel geschrieben und diskutiert. Aber ist das mit Narkosegase überhaupt möglich? Ich habe einem Narkosearzt, der auch mit einem Expeditionsmobil unterwegs, getroffen und wir haben bei einer Tasse Kaffee darüber geplaudert:
Narkosegas ist schwerer als Luft – es sammelt sich unten im Fahrzeug. Deshalb gehören die passenden Gaswarner auch dorthin, genau wie die für Propan und Butan. Aus diesem Grund erkennen die meisten Warner alle drei Gase und heißen deshalb 3-Gas-Alarmmelder und kosten kaum mehr als einfache Modelle.
Propan, Butan (also auch LPG) sowie Narkosegase sind schwerer als Luft und sammeln sich unten im Fahrzeug, Kohlenmonoxyd verteilt sich eher im oberen Bereich des Wohnraums.
Da sich die gefährlichen Gase also an unterschiedlichen Orten konzentrieren, benötigt man zwei Warngeräte:
Dieser Melder erkennt kleinste Mengen von Propan, Butan (also auch LPG) sowie Narkosegas – wie es der Name bereits vermuten lässt. Da diese Gase schwerer als Luft sind und sich im unteren Bereich des Fahrzeugs sammeln, muss das Gerät entsprechend tief montiert werden.
Obwohl wir bereits eine Thitronik Wipro-Alarmanlage verbaut haben, haben wir bewusst auf das zugehörige Erweiterungsmodul verzichtet und stattdessen das eigenständige Modell Thitronik GBA-I gewählt. Beim Einschalten führt der Sensor einen automatischen Selbsttest durch, um die Funktionsfähigkeit sicherzustellen.
Wir haben uns mehrere Tests und die technischen Daten genauer angeschaut. Letztendlich haben wir uns für dieses Gerät entschieden, da es am wenigsten von unserem wertvollen Strom verbraucht. Dies war ein wirkliches Argument, denn das Gerät läuft 24 Stunden am Tag.
Die Installation war einfach. Ich habe das Gerät im Fußraum installiert und an das 12 Volt Bordnetz der Kabine angeschlossen.
Wer an dem Gerät interessiert ist, kann sich hier den Nachfolger anschauen:
Eine Übersicht aller Gaswarner bei Camping Wagner gibt es hier:
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Als Kohlenmonoxyd-Warner haben wir uns für den X-Sense CO Melder CO03D (Foto siehe oben) entschieden. Uns gefällt bei Gerät auch, dass eine digitale LCD nicht nur die Echtzeit-CO-Konzentration, sondern auch die Batterieleistung anzeigt. So kann man die CO-Konzentration z.B. beim Kochen überprüfen. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Gerät von drei normalen 1,5 V AA-Batterien gespeist zu werden. Diese haben wir in Form von Akkus immer an Bord.
Wer Interesse an dem Warner hat, kann ihn hier bei Amazon bestellen*:
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Zudem haben als viertes noch einen Rauchmelder eingebaut.
Wir haben den Gaswarner lange als nettes Extra angesehen – hauptsächlich gedacht für den Fall eines Überfalls mit Narkosegas. Im Nachhinein hätten wir uns früher darum kümmern sollen, dann wären die Dinger längst eingebaut und wir hätten uns auf unseren Touren von Anfang an sicherer gefühlt.
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