
In seinem Mündungsgebiet teilt sich der Fluss Po in mehrere Arme auf und so ist sein Delta ist von Labyrinth aus Wasserwegen durchzogen. Als Besonderheit der Gegend gelten die durch Boote gestützten Brücken, für deren schwankende Qerung teilweise eine kleine Gebühr erhoben.
Der Norden
Die umliegenden Lagunen sind für ihre Muschelbänke bekannt. Vom Wohnmobilstellplatz von Gorino, der direkt am lebhaften Hafen des Ortes liegt, kann man den Fischern dabei
zusehen, wie sie ihre Boote entladen.
Auf den umliegenden Feldern wird hauptsächlich Getreide und Reis angebaut. Immer wieder sieht man aber auch große Stallanlagen. Wir vermuten, dass es sich meist um Schweinställe handelt.

Neben modernen Traktoren ist immer wieder auch altes Gerät im Einsatz. Wenn auch oft nur noch als mobiler Antrieb für eine der Bewässerungspumpen.
Auch wenn die Landschaft oft unbelebt erscheint, lohnt es, ab und zu anzuhalten und genauer zu schauen. Über den Feldern drehen Greifvögel ihre Runden oder man kann die flinken Bienenfresser bei ihrer Jagd auf Insekten beobachten.
Wo kann man Bienenfresser noch beobachten? HIER
Da im Parco regionale del Delta del Po aber für Menschen das Jagen verboten ist, fühlen sich besonders Fasane hier wohl. Wir sind überzeugt, dass wir an einem einzigen Tag mehr Fasane gesehen haben, als in unserem bisherigen Leben.
Unser Wohnmobil-Stellplatz:
- Gorino: kostenpflichtiger Stellplatz am Hafen mit VE (N 44°49'06", O 12°21'03")
Wenige Kilometer nördlich des am "Po de Levante" gelegenen Örtchens Porto de Levante liegt umgeben von Wasser und mitten im Nichts ein kleiner Parkplatz.
Selbst an einem Feiertag im Mai ist hier nicht wirklich viel los. Nur einige naturliebende Tagesausflügler und ebensolche Wohnmobilfahrer haben sich außer uns hierher verirrt. Und das ist auch gut so. Das ist Natur pur und es wäre schön, wenn das auch so bleiben würde.
Unser Wohnmobil-Stellplatz:
- nahe Porte de Levante: Parkplatz im Nichts, mit Mülleimer (N 45°01'37", O 12°22'02")
N23
Schwarzkopfmöwen

Über uns kreisen seltene Schwarzkopfmöwen. Von einem mit Spektiv bewaffneten Ornithologen aus Österreich erfahren wir, dass am gegenüberliegenden Ufer der nördlichen Lagune eine etwa 500 Tiere umfassende und damit eine durchaus signifikante Größe aufweisende Brutkolonie dieser Vögel zu finden ist.
Rotfußfalken

Die Dachzelt-Fahrer aus Österreich raten uns, auch bei der Weiterfahrt die Augen offen zu halten und auf die im Mai hier als Durchzügler anzutreffenden Rotfußfalken zu achten. Wir haben Glück und bekommen diese in Europa seltenen Vögel tatsächlich noch einmal vor die Linse.
Naturparadies Po-Delta - der Süden

Vor etwa 500 Jahren begann der Mensch das unwirtliche Sumpfland im Mündungsgebiet des Po zu besiedeln ....
Eine großflächige Landwirtschaft wurde erst durch ein Trockenlegen der Sümpfe möglich. Pumpen, Dämme und Deiche haben den Fluss und sein Delta nachhaltig verändert. Trotzdem ist die Region heute ein wahres Paradies für Naturliebhaber, in dem viele Vögel überwintern und brüten; viele Zugvögel machen hier Rast. Auch Säugetiere wie den Dünenhirsch kann man beobachten.
Die bei Besuchern so beliebten Rosa Flamingos tauchten erst 1993 im Po-Delta auf. Heute versammeln sie sich in großer Zahl in den Lagunen.
In den letzten Jahren sind weitere neue Tierarten in das Delta eingewandert. Bienenfresser, Nutria oder auch der Sumpfkrebs erobern und verändern den Lebensraum entlang des Flusses.
Wo kann man Bienenfresser noch beobachten? HIER
Das Mündungsdelta des Po beherbergt auf über 54.000 Hektar ganz unterschiedliche Landschaftsformen wie Pinienwälder, Salzwiesen, Dünen und Küsten. Hier finden zahlreiche Vogelarten reichlich Nahrung und Unterschlupf. Vor allem zu Zugzeiten ist das Po-Delta ein Eldorado für Ornithologen.
In der Region gibt es viele Schutzgebiete, meist "Oasi" genannt, und einige interessante Lehrpfade. Manche sind allerdings nur zu speziellen Zeiten geöffnet. Im Museo delle Valli di Argenta (N 44°34'56", O 11°47'58") des Parco Regionale del Delta del Po südlich von Argenta bekommen wir auf Nachfrage eine gute Übersichtskarte und weitere Informationen.
Wir wollen das Naturschutzgebiet Oasi de Bando (N 44°39'20", O 11°55'35") in der Nähe
besuchen, müssen aber feststellen, dass es nur an Feiertagen und Wochenenden geöffnet hat. Auch dann scheinen die Öffnungszeiten auf der Tafel am Tor nicht zu stimmen. Wir können zwar vom Parkplatz aus in der Nähge jagende Rohrweihen beobachten, der Beobachtungsturm bleibt uns aber verschlossen. Man sollte sollte sich wohl besser auf die Infos im Netz und in den Broschüre verlassen.
Oasi di Cannevié
Schier endlos erscheinen sich im Delta Gräben, Sümpfe und Lagunen zu erstrecken. Viele interessanten Beobachtungs-Hotspots befinden sich aber auf Privatgrundstücken und sind schlecht zugänglich.
Umso mehr freuen wir uns über ausgewiesene Naturpfade, wie den an der Oasi di Cannevié bei Volano.
Wer sich durch dasTor an der Einfahrt nicht abschrecken lässt, findet direkt neben einem Hotel und einem am Wochenenden und Feiertagen geöffneten Restaurant ein Feuchtgebiet mit frei zugänglichen Beobachtungshütten, das über Stege und Brücke erschlossen ist.
Wir haben am Hotel nachgefragt, ob wir für die Dauer unseres Besuchs den Parkplatz nutzen dürfen, und wurden nicht weggeschickt. Leider war das Restaurant an diesem Tag geschlossen. Gerne hätten wir uns doch für die Gastfreundschaft erkenntlich gezeigt.
Unser Parkplatz:
- Volano: Parkplatz vor dem Hotel/Restaurant, Zufahrt während der Öffnungszeiten
(N 44°48'24", O 12°14'13")
Unser Stellplatz weiter im Süden:
- Comacchio: Stellplatz Residenza la Salina, kostenpflichtiger mit VE auf Wiesengelände
(N 44°39'37", O 12°13'41")
Rötelfalken
Mehrfach kommen wir auf unseren Erkundungstouren durch das Mündungsgebiet des Po an aufgegebenen Bauernhöfen vorbei. Häufig sind das nicht mehr als Ruinen, die wieder von der Natur zurück erobert werden. An den meisten fährt man fast achtlos vorbei, hält nur kurz Ausschau, ob vielleicht ein Steinkauz hier sein Lager aufgeschlagen hat.
Unser Wohnmobil-Stellplatz:
- Argenta: kostenfreier Stellplatz mit Entsorgung im Ort (N 44°36'45", O 11°50'22)
- Wo kann man Rötelfalken noch beobachten? HIER
andere Vögel im Naturparadies Po-Delta
Besuche seit 28.2.23: