Auf geht´s Richtung Nordkap
- Ankunft in Schweden
- Osby in Smaland
- Store-Mosse Nationalpark
- Entlang des Vättern-Sees
- Felszeichnungen aus der Bronzezeit
- Klosterruine Alvastra
- Der Takern See - ein Paradies für Vögel
- Tysslinger See
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Bergbausiedlung Pershyttan
zu Teil 2 der Reise: hier
Vorab: Tipp zur Maut
Wie ist das mit der Maut in Skandinavien? Einen kleinen Überblick gibt es hier.
Unser eigentliches Ziel ist das Nordkap in Norwegen, zuerst geht es einmal durch Dänemark.
Wir starten in Schweden:
Seit einigen Jahren meiden wir die Westküste von Schweden, vor allem rund um die Grpßstädte Malmö und Göteburg. Schweden hat seit Jahren ein riesiges Problem mit Bandenkrimialität und in dieser Gegend ist sie besonders hoch. Wer das nicht glaubt, sollte sich im Netz (z.B. auf der Seite des Auswärtigen Amtes) schlau machen. Wir selber haben auch schon unangenehme Erfahrungen auf Park- und Stellplätzen gemacht.
Leider hat uns heute das schöne Wetter verlassen, es ist trüb und ab und an fallen ein paar Tropfen. Das stört uns im Moment erst einmal wenig, denn wir machen uns auf zum ersten Besuch in einem schwedischen Supermarkt. Das Angebot ist gross und Iris würde sich am Liebsten für einige Zeit auf Entdeckungstour machen. Einem einzelnen Mann (Michael, wem sonst) zuliebe, beschränken wir uns aber auf den Einkauf des Nötigsten, etwas Gemüse, Milch und Wasser. Unsere Vorratsfächer im Auto sind ohnehin noch (über-)voll. Da wir weder Bier noch Wein kaufen, fällt die Rechnung günstig aus.
Lebensmittel scheinen zwar teurer als in Deutschland, aber auf den ersten, flüchtigen Blick scheinen sie nicht höher als beispielsweise in Frankreich. zu sein. Bei Alkohol ist das wohl anders, da der schwedische Staat hier weiterhin ein fast ausschließliches Verkaufsmonopol hat und hohe Steuern erhebt.
Osby in Smaland
Wir wollen es heute ruhig angehen lassen und fahren nicht allzu weit. Gegen 15 Uhr halten wir an einem See bei Osby in Smaland, an dem offizielle, aber kostenfreie Stellplätze für vier Mobile ausgewiesen sind..
Unser Wohnmobil-Stellplatz:
- Osby: kostenfreier Stellplatz für 4 Mobile (GPS 56.368437, 13.984253)
Walpurgisnacht auf schwedisch
Eigentlich wollte Michael nur noch mal kurz vor die Tür gehen. Zurück kam er mit einem neuen Bekannten, Erwin aus Weinheim, der aber schon seit 50 Jahren in Schweden lebt und mit dem Wohnmobil neben uns stand, und einer Einladung, ihn und seine Frau zum Maifeuer des Ortes zu begleiten. Außer dem Feuer gab es ein für den kleinen Ort überraschend großes Feuerwerk.
das nächste Ziel
Store-Mosse Nationalpark
Als "Schwedens grösste Moorlandschaft südlich von Lappland" wird der Store Mosse Nationalpark in Småland bezeichnet.
Inzwischen waren wir mehrmals im Nationalpark. Auch gibt es einen neuen Stellplatz direkt am Info-Zentrums.
Mehr zum Storre-Mosse in einem anderen Bericht: hier
Entlang des Vättern-Sees
Unser nächstes Ziel ist der Takern See, ein Vogelschutzgebiet von großer Bedeutung. Unterwegs fahren wir noch zwei Naturreservate an, zu denen wir im Nationalparktzentrum von Storre Mosse Informatonsmaterial erhalten haben, bevor es am bodenseegrossen Vätternsee entlang in die Provinz Östergötland geht.
Felszeichnungen aus der Bronzezeit
Hästholmen
In Hästholmen (58°16'32.7"N 14°38'17.2"E) wollen wir Felszeichnungen aus der Bronzezeit besichtigen. Diese sind zwar frei zugänglich, aber nicht ganz leicht zu finden. Es bedarf doch eines fast schliemanschen Spürsinns, sie am Ende eines Feldwegs zu entdecken.
Klosterruine Alvastra
Die Klosterruine Alvastra (58°17'48.5"N 14°39'38.2"E)
und der Runenstein von Rök (58°17'41.9"N 14°46'30.3"E) aus dem 9. Jahrhundert, die nicht weit entfernt sind, machen es uns dann einfacher.
Am späten Nachmittag umrunden wir noch den Takernsee und sind von der Landschaft begeistert.
ein Paradies für Vögel
Der Takern See
Unser nächstes Ziel ist der Takern See, ein Vogelschutzgebiet von großer Bedeutung. Unterwegs fahren wir noch zwei Naturreservate an, zu denen wir im Nationalparktzentrum von Storre Mosse Informationsmaterial erhalten haben, bevor es am bodenseegrossen Vätternsee entlang in die Provinz Östergötland geht.
Am späten Nachmittag umrunden wir noch den Takernsee und sind von der Landschaft begeistert. Wieder gab es wenig Gelegenheit zum Fotografieren, so dass es sich auch bei dem heutigen Bild um ein Handy-Foto handelt. Es lassen sich mit dem IPhone aber auch wirklich schöne Panoramaaufnahmen machen.
Tag 2:
Heute Morgen zeigt sich das Wetter von der etwas besseren Seite - mit anderen Worten: es regnet mal nicht. Mit großer Kamera bepackt, begeben wir uns morgens um 7 auf den Steg des Sees. Die Wasservögel, vor allem Lachmöwen und Flussseeschwalben waren leider doch ein wenig weit weg, aber die Bartmeise im Schilf kommen sehr nah.
Tag 3:
Der heutige Tag hatte gefühlt mindestens 48 Stunden, eher mehr. Aufwachen vor halb 5, vom Regengetrommel auf dem Dach, aber auch vom ersten Licht des Tages. Das erste Mal raus an den See vor 7, denn es scheint plötzlich die Sonne und noch eine zweite Runde um 10, denn es ist ja immer noch schön. Heute kommen uns Flussseeschwalben, aber unter anderem auch Trauerschnäpper vor die Linse.
- Takernsee: Stellplatz vor dem Nationalparkhaus (58°19'52" N 14°49'22" E )
- Stellplatz Motala: 58° 31′ 47″ N 15° 2′ 15″ E
Heute kommen wir spät los und fahren dann weiter grob Richtung Norden auf einer breiten Straße. Am frühen Nachmittag fragen wir uns, wo der Tag eigentlich hingekommen ist und ob wir heute die zusätzlichen Stunden von gestern wieder abgegeben haben.
Der Eindruck ändern sich aber schlagartig, als wir uns entscheiden, die Hauptverkehrsstrasse zu verlassen. Sofort treffen wir wieder auf ein Naturreservat mit Vogelturm und schwedischen "Kollegen" mit Spektiven. Hier soll es seltene Watvögel geben. Diese sehen wir nicht, dafür aber See- und Fischadler - auch nicht schlecht.
Tysslinger See
Eine halbe Autostunde weiter erkunden wir den Tysslinger See. Von der im März/April großen Singschwanpopulation sind nur wenige Einzelvögel übrig. Zusammen mit Kranichen, Tafelenten und Kampfläufern tröstet der Gesamteindruck aber darüber hinweg, dass uns nun schon zum zweiten Mal heute ein heftiger Regenschauer erwischt.
- Parkplatz an einer Wanderhütte GPS 59.306035, 15.057363
Wir entscheiden uns über Nacht hier zubleiben. Gegen 22 Uhr - es ist immer noch hell - parkt neben uns ein Jäger. Kurz später ein Schuss und ein paar Minuten danach sind wir wieder allein. Der Rest der Nacht ist ruhig.
Am nächsten Morgen geht es weiter entlang des Sees. Hier finden wir einen offiziellen Platz mit Hütten für die Kranichbeobachtung.
Bergbausiedlung Pershyttan
Wieder entscheiden wir uns uns gegen die Hauptverbindungsstrassen und lernen die schwedischen "dirt roads", also unbefestigten Strassen kennen. Bisher lassen sich diese recht gut fahren... jedenfalls so lange man den Schlaglöchern ausweicht. Paul fühlt sich wohl, für solche Strecken ist er gemacht.
Zufällig führt uns unser Weg nach Pershyttan, einer alten Bergbausiedlung, die zwar zum Teil bewohnt, aber an sich ein großes Freilichtmuseum ist. Wie es uns in Schweden bereits häufig aufgefallen ist, ist alles frei und ohne Kosten zugänglich.. - Und da wir ausserhalb der Saison unterwegs sind, ist wieder einmal überhaupt nichts los. Bis auf zwei Einheimische, die ihre Hunde spazieren führen, sind wir allein.
Pershyttan liegt in der Bergbauregion Bergslagen. Es wird hier allerdings kein Eisen mehr abgebaut; auch die Hütte ist seit 1953 außer Betrieb. In dem Zustand bei Schließung wurde die Anlagen belassen. Sie werden allerdings in Schuss gehalten, ein großes Wasserrad ist sogar noch in Betrieb. Auf Schildern gibt es überall detaillierte Erläuterung zu den einzelnen Gebäuden aber auch zur Geschichte des Ortes und des dortigen Eisenabbaus, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Alle Schilder sind dreisprachig, schwedisch, englisch und DEUTSCH.
Schweden überrascht uns immer wieder
Das Bild zeigt einen offiziellen Stellplatz für Camper. Er liegt direkt am See, hat nicht nur Feuerstellen zum Grillen, sondern liefert auch gleich Holz dazu. Es gibt ein Toilettenhäuschen mit echt sauberem Plumpsklo, eine Hütte mit Schlafgelegenheiten für diejenige, die das Zelt vergessen haben (Wanderer, Radler), alles ist tadellos sauber, ohne Graffities und mutwillige Zerstörungen. Und das beste kommt noch - alles kostenlos.
Den restlichen Tag verbrachten wir hauptsächlich im Auto. Das dicke Tief über den Britischen Inseln macht uns zu schaffen. Ist in Deutschland schönstes Wetter, herrscht hier seit Tagen Aprilwetter. Sonne und Regen wechseln sich bei Temperaturen um 10°C ab und nachts gibt es schon einmal Frost. Denkt aber ja nicht, dass wir neidisch sind! Schweden macht Spaß - und unser Paul hat eine gut funkionierende Heizung und große Fenster zum Herausschauen!
weiter geht es von hier nach:
Die Reise im Überblick
weitere Highlights in Südschweden:
Wer noch ein wenig in Südschweden bleiben möchte, findet hier interessante Spots:
N23/750
Besuche seit 1.1.24: (1.1.25: 1056)