Tipps: Mit dem Wohnmobil durch das Baltikum

Litauen, Lettland und Estland - was ist uns aufgefallen?

Die drei baltischen Länder sind ein tolles Reiseland zu jeder Jahreszeit. Freundliche Menschen, viele Nationalparks, tolle Stellplätze, sauber und wir haben uns immer sicher gefühlt:



die beste Reisezeit:


Es herrscht gemäßigtes kontinentales Klima. Wie immer hat daher jede Jahreszeit ihren Reiz. Trotzdem ist das späte Frühjahr bis in den frühen Herbst, also von Mai bis September, die beste Reisezeit, denn dann ist das Wetter am Besten und die Tage sind am Längsten.

 

Wir waren im Juli / August da. Es war alles andere als überfüllt, vor allem im Osten haben wir so gut wie kein anderes Wohnmobil gesehen. Allerdings gibt es in dieser Zeit viele Mücken.

 

Wir haben dem Thema Mücken einen eigenen Artikel gewidmet:

Wir werden im Herbst wiederkommen. Dann gibt nicht nur keine stechenden Insekten, sondern die Vögel sind auf dem Durchzug durch das Baltikum in ihre Winterquartiere.

 

Im Winter kann es allerdings zu extremer Kälte, Schnee und Stürmen kommen. Wer also im Winter in das Baltikum fahren möchte, sollte vorbereitet sein und Warnungen der Behörden ernst nehmen. Die Winterreifenpflicht ist in den Ländern unterschiedlich geregelt (siehe unten).

 


Anreise:


Es gibt mindestens drei Möglichkeiten, ins Baltikum zu gelangen:

  • Durch Polen:
    Für die An- und Abreise sollte man schon ein paar Tage einkalkulieren, denn  Polen hat auch seine Reize! Von Grenze zu Grenze sind es aber mindestens 600 - 700 Kilometer durch das schöne Land.
  • Fähre von Deutschland:
    Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, per Fähre von Deutschland ins Baltikum zu reisen. Das ist durchaus eine interessante Option und günstiger als man denkt. Wir werden sicherlich das nächste Mal per Fähre anreisen.
  • Über Finnland:
    Auch die Anreise über Finnland ist beliebt. Hier kommt man von Helsinki mit der Fähre nach Tallinn.

Zeitzone:


Wer von Polen oder Deutschland in das Baltikum reist, wird feststellen, dass die Zeit um eine Stunde verschoben ist. Also Uhren umstellen!


Maut


Maut für Wohnmobile gibt es im Baltikum mit kleinen Ausnahmen nicht (Stand 2023).

  • Nur in Litauen wird auf der Kurischen Nehrung und für Nutzfahrzeuge und Busse eine Maut erhoben. 
  • In Lettland gibt es keine Pkw-Maut. Es gibt eine Ausnahme: In den Sommermonaten (1. April bis 30. September) muss eine Umweltgebühr für den kleinen Kurort Jurmala (vor Riga) entrichtet werden. Bei der Einfahrt gibt es Automaten, in denen man die Gebühr bezahlt. Wer dort vorbeifährt und erwischt wird, wird teuer bestraft.
  • In Estland ist das Straßennetz für private Pkw und Wohnmobile (auch über 3,5 t) mautfrei.

Straßen und Parkplätze


Wir waren überrascht, wie gut die Hauptstraßen zum Teil ausgebaut sind. Wo noch nicht, wird oft gerade gebaut.

 

Allerdings gibt es auch noch viele kleinere Straßen, die noch nie Asphalt gesehen haben. Aber auch die sind oft so gut ausgebaut, dass ein Befahren nicht wirklich schwierig ist. Es gibt allerdings auch Wege, die wir nicht nochmal fahren möchte - aber das sind nicht wirklich viele.

 

Die Parkplatzsituation für Wohnmobile ist im gesamten Baltikum wirklich gut - egal ob an Besucherzentren, in kleinen oder größeren Ortschaften oder großen Städten. Selten hatten wir so wenig Probleme, einen Parkplatz zu finden.


Sicherheit und Kriminalität


Anfangs haben wir uns gefragt, wie es mit der Sicherheit im und um das Wohnmobil im Baltikum steht. Schnell haben wir gemerkt, dass wir uns in den einzelnen Ländern des Baltikum sehr sicher gefühlt haben. Iris meinte sogar einmal, dass wir das Auto auch offen stehen lassen können. Passieren wird hier wohl nichts. Es gab nicht eine Situation auf der ganze Reise, in der wir uns unsicher gefühlt haben.

 

Übrigens ist uns auch aufgefallen, dass wir in keinem der von uns bisher bereisten Länder so wenig Polizei gesehen, wie in den Ländern des Baltikums.

Nichts desto trotz gibt es natürlich auch in diesen Ländern Kriminalität. So sollte man auf touristischen und viel frequentierten Plätzen, den Altstädten der großen Städte aufpassen. Hier treiben sich vor allem Kleinkriminelle rum, die es auf Taschen, Kameras usw, abgesehen haben. Aber das ist nicht nur im Baltikum so, sondern auf der ganzen Welt. Daher sind wir seit jeher ein wenig vorbereitet, indem wir diebstahlsichere Handtaschen und Fototaschen bei uns haben. Auch hängen unsere Fotoapparate diebstahlsicheren Tragesystemen.

 

Auch kann es durchaus vorkommen, dass im Camper eingebrochen wird. Vor allem unbewachte Parkplätze sollte man deswegen meiden.  Man kann ein wenig vorbeugen, wenn man entsprechende Sicherheitsmaßnahmen ergreift, die es dem Einbrecher schwer machen.

 

Auch haben wir immer eine aktuelle Liste aller Papiere im Geldbeutel dabei. Dies erleichtert im Falle eines Diebstahls oder Verlust die Ausstellung der Ersatzdokumente. Wir sprechen aus Erfahrung, denn mir ist in Italien vor Jahren der Geldbeutel entwendet worden. Ersatz gab es nur für die Papiere, die ich bei der Polizei auch als gestohlen gemeldet habe.

 

Wie wir uns im Wohnmobil vorbereitet haben, gibt es hier zu lesen:


Übernachten und Freistehen


Vor allem in den touristischen Gebieten gibt es überall kleine und große Campingplätze. Wer uns kennt, weiß, dass er uns dort nicht finden wird. Für Leute wie uns gibt es unzählige, offizielle Stellplätze, aber auch das Freistehen ist im Baltikum in der Regel kein Problem. Wir haben nichts gefunden, dass das Freistehen verbietet und haben das Gefühl, dass man es überall toleriert, wenn man sich an die Regeln hält. Wir jedenfalls hatten nie ein Problem.

 

In Estland bieten sich die RMK-Plätze an. Sie liegen meist in oder in der Nähe von Naturparks, sind kostenlos und haben oft vorbereitete Feuerstellen. An manchen Plätzen gibt es sogar kostenloses, fertiges Feuerholz. Oft gibt es Trockentoiletten vor Ort.


Ver- und Entsorgung


Wer keine Chemie in seiner Toilette nutzt, für den ist die Entsorgung sehr einfach. Es gibt auf den meisten Parkplätzen Plumpsklos. 

 

Wir nutzen unsere Kassettentoilette wie eine Trenntoilette. Wie wir das machen, erklären wir hier:


Trinkwasser


Wir haben gelesen, dass die Wasserqualität im Baltikum nicht gut sein soll.  Wir haben unser Trinkwasser daher im Kanister gekauft und nach Quellen gesucht, um dort unseren Tank aufzufüllen.


Müll


Das Baltikum ist sauber. Man findet so gut wie keinen Müll auf der Straße. Iris meinte mal, das sieht hier genauso aus wie in Deutschland - nur in Sauber!

 

Mülleimer findet man an jeder Ecke.


Einkaufen


Einkaufen ist einfach. Überall gibt es kleinere und größere Lebensmittelgeschäfte. Wer es mag, kann in allen drei Ländern auch zum Lidl gehen. Alle drei Länder sind in der EU sind, gezahlt wird mit EURO.

 

Fast überall haben die Läden auch das gesamte Wochenende offen.


Alkohol


Das Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit ist anscheinend grundsätzlich verboten. Alkoholische Getränke dürfen nur zu Hause oder in lizenzierten Lokalen konsumiert werden. Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz werden mit mehrjährigen Gefängnisstrafen geahndet.

 

Uns ist aufgefallen, dass z.B. sonntags der Verkauf von Alkohol nur tagsüber erlaubt ist.


Autofahren


Uns ist aufgefallen, dass vor Stopp-Schildern wirklich angehalten wird. Oft gibt es Stopp-Schilder vor Bahnübergängen. Hier wird penibel darauf geachtet, dass alle Räder stehen.

 

 

Hier noch ein paar länderspezifische Tipps zum Autofahren:

 

Litauen:

  • In Litauen gilt grundsätzlich die 0,4-Promille-Grenze. Für LKW über 3.5 t liegt die Grenze bei 0.0 Promille. Wer sich erwischen lässt, für den wirds teuer.
  • Ein Feuerlöscher sowie eine Warnweste im Auto sind angeblich Pflicht.
  • Innerhalb geschlossener Ortschaften liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 50 km/h und außerhalb auf asphaltierten Straßen bei 90 km/h. Das Tempolimit auf Schnellstraßen und Autobahnen variiert innerhalb des Jahres (100, 110 oder 130 km/h).
  • In Litauen sollte man besonders auf die Ampeln achten. Sie blinken bevor Grün zu Gelb wechselt.
  • Zwischen 10. November und 1. April besteht für alle Fahrzeuge Winterreifenpflicht.

 

Lettland:

  • In Lettland gilt die 0,5-Promillegrenze. Für Personen, die den Führerschein noch keine zwei Jahre besitzen, gilt 0,2 Promille. Es finden strenge Kontrollen statt.
  • In Lettland besteht folgende Geschwindigkeitsbegrenzung: Innerhalb geschlossener Ortschaften 50 km/h, Landstraßen 90 km/h und auf Autobahnen 100 km/h
  • Vom 1. Dezember bis 31. März gilt in Lettland Winterreifenpflicht.

 

Estland:

  • In Estland gilt die 0,0-Promillegrenze.
  • Der deutsche Führerschein wird nur im EU- oder Scheckkartenformat anerkannt. Es gibt keine Toleranzgrenze und es wird viel kontrolliert.
  • In Estland gelten innerorts eine Höchstgeschwindigkeit von 50km/h und 90 km/h außerhalt von Ortschaften und auf den Schnellstraßen. Auf bestimmten Strecken  sind in den Sommermonaten 110 km/h erlaubt. Wird man mit überhöhter Geschwindigkeit geblitzt, drohen Bußgelder von bis zu 800 Euro.
  • Ampeln wechseln hier in Estland von grün auf ein grünes Blinken und anschließend von Gelb auf Rot. Bereits auf Gelb darf in die Kreuzung nicht einfahren.
  • Vom 1. Dezember bis 1. März ist die Benutzung von Winterreifen Pflicht. Dieser Zeitraum kann aber bei entsprechenden Witterungsverhältnissen erweitert werden.

Alle Angaben sind natürlich ohne Gewähr.


Was uns noch so aufgefallen ist:


  • Estland ist das teuerste der drei baltischen Länder. Vor allen Tallinn ist extrem teuer.

Hier geht es direkt zu unserer Reportage:


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VG23/10.200

 

 

 

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1 Aufgrund des Kleinunternehmerstatus gem. § 19 UStG erheben wir keine Umsatzsteuer und weisen diese daher auch nicht aus.