Heide – mehr als nur eine Landschaft
Wenn von „Heide“ die Rede ist, denkt man sofort an weite, offene Flächen, bedeckt mit Heidekraut, durchzogen von sandigen Wegen und gesäumt von Wacholderbüschen.
Oft steht der Begriff auch stellvertretend für die wohl bekannteste deutsche Heidelandschaft: die Lüneburger Heide. Jedes Jahr im Spätsommer, wenn das Heidekraut in sattem Rosa und Violett blüht, verwandelt sich die Region in ein farbenprächtiges Naturwunder.
Diese Zeit – von Mitte August bis Anfang September – wird liebevoll als „fünfte Jahreszeit“ gefeiert.
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Die meisten dieser Touren findest Du in unserem Reiseführer:
Was mit einer Anfrage des renommierten Bruckmann Verlags (bekannt für Reise-, Wander- & Fahrradführer) begann, ist jetzt Realität:
Ganz ehrlich? Das Thema war vielleicht nicht unsere erste Wahl – aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Und ja: Wir sind stolz!
Neugierig geworden?
Eine Leseprobe und alle Kaufmöglichkeiten gibt es hier:
Gestartet sind wir im 1. Teil der Tour an der Ostsee (-> hier) , dies ist nun Teil 2:
Nun liegt sie vor uns, die Nordsee, oder eigentlich eher der Deich, denn praktisch entlang der gesamten Küstenlinie schützt dieser das Land vor der Willkür der See. Die besondere Landschaft inner- und außerhalb der Deichlinie ist wie das gesamte Leben an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste geprägt vom Rhythmus der Gezeiten.
Auch der Verlauf der Küste war und ist immer in Bewegung. Bei großen Sturmfluten ging in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder Land und leider auch so manches Leben verloren, durch Eindeichung rang der Mensch dem Meer Land ab. Derart neu gewonnenes und entwässertes Land wird hier oben Koog genannt.
Das Wattenmeer vor der Küste zwischen der Elbmündung im Süden und der dänischen Grenze im Norden bildet den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, der Teil des UNESCO-Welterbe Wattenmeer ist. Die Inseln Sylt, Amrum, Föhr und Pellworm sowie die 5 größeren, bewohnten Halligen gehören nicht zum Nationalpark.
Direkt an der dänischen Grenze befindet sich der nördlichste Punkt des deutschen Festlands und mit dem 1981 eingeweihten Rickelsbüller Koog auch der nördlichste Koog der schleswig-holsteinischen Nordseeküste (Parkplatz GPS54.91094, 8.639652). Der Koog ist nach dem 1615 an etwa gleicher Stelle untergegangenen Ort Rickelsbüll benannt und stellt heute ein Feucht- und Brutgebiet von internationaler Bedeutung dar. In dem Naturschutzgebiet halten sich bis in den Mai Tausende von Weißwangen- und anderen Gänsen auf, zur Zugzeit lassen sich an einem Tag mehr als ein Dutzend Limikolenarten beobachten.
An der Straße in den Koog befindet sich eine Vogelbeobachtungshütte (GPS 54.90852, 8.655632).
Mehr zu Vogelbeobachtungsplätzen in den Kögen gibt es ->hier
Unsere Reise führt uns als nächstes in die Kleinstadt Niebüll. Am Niebüller Bahnhof startet der bekannte Autozug, der Reisende mit dem eigenen Fahrzeug über den Hindenburgdamm nach Westerland auf Sylt bringt.
Auf dem Marktplatz bietet der Ort einen kostenpflichtigen Wohnmobilstellplatz in zentraler Lage.
Wieder zurück an der Küste kommen wir nach Dagebüll. Das den Ort umgebende Dagebüller Land war früher eine Hallig. Immer wieder wurde versucht diese einzudeichen und vor Überflutung zu schützen. Dies gelang erst in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts dauerhaft. Vom Ortsteil Dagebüll-Hafen fahren die Fähren zu den nordfriesischen Inseln Amrum und Föhr. Hier befindet sich neben dem Inselparkplatz auch ein großer Wohnmobilstellplatz:
Wohnmobilstellplatz Ankerplatz
Namensgebend für den nächsten Koog auf unserer Route ist Hauke-Haien, die Hauptfigur in Theodor Storms Novelle „Der Schimmelreiter“. Der 1960 fertiggestellte Hauke-Haien-Koog war der erste Koog in Schleswig-Holstein, der nicht allein zur landwirtschaftlichen Nutzung, sondern auch als Speicherbecken konzipiert wurde. Er entstand durch die Abdeichung einer Meeresbucht und dient der Sicherung der Entwässerung des Hinterlands. Im Laufe der Zeit hat sich an den Brackwasserflächen des Koogs ein spezieller Lebensraum entwickelt, der Vögeln als Brut- und Rastgelegenheit dient.
Vogelfreunde finden hier mehrere Beobachtungshütten, z.B. am Parkplatz am Speicherbecken Nord (GPS 54.69316, 8.752006) oder am Speicherbecken Süd (GPS 54.66417, 8.791835).
Das Infozentrum „Watt'n Blick“ des Vereins Jordsand in Schlüttsiel am Hauke-Haien-Koog
bietet nicht nur eine tolle Aussicht und eine naturkundliche Ausstellung, sondern auch die Möglichkeit an Führungen teilzunehmen.
Im Hafen von Schlüttsiel starten die Fähren und Ausflugsschiffe zu den Halligen und nach Amrum.
Es werden hier aber auch Fahrten zu den Seehundbänken, Seetierfangfahrten und Wattwanderungen angeboten.
Eine Hallig ist ein kleines Eiland, das im Gegensatz zu einer Insel bei Sturmflut regelmäßig überspült wird.
Tipp:
Die Welt der Halligen ist etwas Besonderes und so sollte man einen Besuch der Halligen Hooge oder Langeneß fest einplanen. Wer die Zeit und Möglichkeit hat, dort einen oder mehrere Tage zu verbringen, kann, vor allem im Winter, mit der Erfahrung totaler Stille belohnt werden. Das Wohnmobil parkt derweil auf dem bewachten Parkplatz beim Hafenmeister in Schlüttsiel:
Nur wenige Kilometer entfernt liegt mit der Hamburger Hallig ein weiteres Naturschutzgebiet. Die Hallig ist über einen Damm am besten zu Fuß oder auch per Fahrrad zu erreichen. Das auf der Hallig selbst gelegene Lokal kann aber auch gegen Gebühr mit dem eigenen Auto angefahren werden. Etwa auf halber Strecke wird auf dem "Schafsberg", einer kleinen Warft, in der Sommersaison von Ehrenamtlichen ein NABU-Info-Punkt betrieben.
Vor dem Damm bietet das NABU-Zentrum "Amsinck-Haus" Infos zum Gebiet, direkt daneben befindet sich ein Wohnmobilstellplatz:
Zum Abschluss unserer Tour durch die Köge besuchen wir nun noch den Beltringharder Koog, der durch die Eindeichung der ehemaligen Nordstrander Bucht entstanden ist und seit 1991 in weiten Teilen unter Naturschutz steht. Die unterschiedlichen Biotope des Koogs wie Süßwasser, Salzwasser, Feuchtwiesen, Röhrichte, Deich und Watt beherbergen eine vielfältige Vogelwelt.
Rund um den Koog finden Natur- und Vogelfreunde mehrere Beobachtungsmöglichkeiten z.B. bei:
Unser nächstes Ziel ist Husum, dem der von Theodor Storm, dem berühmtesten Sohn der Stadt, verliehene Namen „graue Stadt am Meer“ nicht wirklich gerecht wird. Ein Rundgang zeigt uns ein nämlich ein durchaus buntes Bild. Einst lag Husum im Binnenland, erst durch die Landverluste durch die große Sturmflut im Jahr 1362 wurde die Stadt zur Hafenstadt und kam zu Wohlstand.
Entlang des bereits seit dem Mittelalter bestehenden Binnenhafens laden Restaurants, Cafés und Geschäfte zum Bummeln und Verweilen ein. Hier befindet sich in der „Wasserreihe 31“ auch das Theodor-Storm-Museum. Den nahegelegenen Marktplatz säumen Gebäude aus dem 16. und 17. Jahrhundert, an der Ostseite erhebt sich die im klassizistischen Stil erbaute Marienkirche. Das Haus Nr. 9 ist das Geburtshaus von Theodor Storm.
Am Außenhafen liegt die Kutterflotte von Husum vor Anker. Auch wenn die Nordseekrabbe mittlerweile selten geworden ist, Husum ist immer noch fest mit der Krabbenfischerei verbunden. Und so dreht sich bei den „Krabbentagen“ im Oktober alles um die hier „Granat“ genannten Meerestiere. Im Hochsommer locken dann die Husumer Hafentage mit maritimer Atmosphäre und Musik.
An der Nordermole findet man einen günstig gelegenen Parkplatz (GPS 54.47458, 9.041818). Für den, der in Husum übernachten möchte, steht direkt daneben ein offizieller Wohnmobilstellplatz zur Verfügung.
Wohnmobilstellplatz Nordermole / Husum
Südwestlich von Husum erreichen wir die weit in das Wattenmeer hineinragende Halbinsel Eiderstedt. Hier besuchen wir den Roten Haubarg, ein denkmalgeschütztes Bauernhaus in der Gemeinde Witzwort, das als der bekannteste Haubarg der Region gilt.
Potentielle Besucher dürfen sich durch den Namen nicht in die Irre führen lassen, denn das Gebäude leuchtet weithin in strahlendem Weiß. Um das Haus, in dem sich ein Restaurant befindet, und insbesondere um seine 99 Fenster rankt sich eine Sage. Mehr Infos dazu und zur Geschichte des Hofs bietet das angeschlossene Museum.
Info: Haubarg
Ein Haubarg ist ein typisches Bauernhaus der Halbinsel Eiderstedt, in dem jahrhundertelang Mensch und Tier unter einem Dach zusammenlebten.
Unser nächstes Ziel ist der Leuchtturm Westerheversand. Das 1906 errichtete Wahrzeichen Eiderstedts gehört zu den schönsten und bekanntesten Leuchttürmen Deutschlands und ist auch heute noch im Einsatz. Einen Leuchtturmwärter gibt es aber schon lange nicht mehr - das Leuchtfeuer wird heute automatisch gesteuert. Vom kostenpflichtigen Parkplatz
aus erreicht man den Leuchtturm nach etwa 2 km. Vom etwas weiter nördlich gelegenen Parkplatz "Haubarg Stuffhusen" (GPS 54.39502, 8.661291) lässt sich der Leuchtturm über den Deich bequem mit dem Fahrrad erreichen.
Von Juni bis September erreicht man den Turm auch über den historischen "Stockenstieg". Der Weg ist mit schmalen Klinkern ausgelegt und führt mitten durch die Salzwiesen
An der westlichen Spitze der Halbinsel Eiderstedt liegt der Kurort St. Peter Ording. Sein 12 km langer und außergewöhnlich breiter Sandstrand macht den Ort zu einem der beliebtesten Urlaubsorte an der Nordseeküste.
Für viele Wohnmobilfahrer ist er ein absolutes Sehnsuchtsziel, kann man hier doch mit dem eigenen Fahrzeug direkt auf den Strand fahren. Übernachten darf man zwar nicht, aber einmal mit dem Wohnmobil direkt am Wasser stehen, ist für viele trotzdem ein ganz besonderes Erlebnis
Neben Sandstrand, Dünen, Salzwiesen, Kiefernwald und Meer ist St. Peter Ording aber auch noch für seine ins Meer ragenden Pfahlbauten mit Restaurants und die über 1000m lange Seebrücke bekannt.
Im Ort informiert das Nationalparkhaus in einer familienfreundlichen Erlebnisausstellung über das Leben mit Sand, Wind und Flut und nicht zuletzt hat das deutsche Seebad auch noch eine eigene Schwefelquelle zu bieten. Bei schlechtem Wetter lockt die Dünen-Therme, ein Freizeit- und Erlebnisbad mit einer Saunalandschaft mit Panoramablick.
Ein kurzer Abstecher bringt uns nun zum „Haus Peters“ in Tetenbüll. Die Einrichtung des historischen Kaufmannsladens von 1820 ist original erhalten:
Tönning, unser am Ufer der Eider gelegenes nächstes Ziel, ist umgeben von weitläufigen Naturschutzgebieten. Das Städtchen selbst punktet mit seinem historischen Hafen mit netten Lokalen.
Gleich nebenan macht das1999 eröffnete Multimar Wattforum (Parkplatz 54.31598, 8.950154) mit seiner Nationalpark-Ausstellung die Tier- und Pflanzenwelt des Wattenmeeres nicht nur für Familien hautnah erlebbar. Tönning bietet seinen Gästen darüber hinaus einen direkt an der Eider gelegenen Wohnmobilhafen (GPS 54.30935, 8.937252)
Tipp für autarke Wohnmobile:
Am Westufer der Eider finden autarke Wohnmobile bei Lunden einen naturnahen, sehr schön gelegenen, aber einfachen Stellplatz:
Wohnmobilstellplatz Lunden
Heute erreichen wir Holland. Das ist nicht ganz ernst gemeint, aber das nur gut 10 km von Husum entfernt, etwas abseits der Küste gelegene Friedrichstadt versetzt uns zumindest gefühlt dorthin.
Das 1621 für Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden gegründete Städtchen ist von Grachten durchzogen und erinnert mit seinen pittoresken Häuserzeilen aus dem 17. Jahrhundert an ein bewohntes Freilichtmuseum. Gerne würden wir uns von der malerischen Kulisse dazu verführen lassen, den Tag in einem der netten, kleinen Lokale ausklingen zu lassen. Wer bleiben möchte, übernachtet auf dem sehr schön auf einer kleinen Halbinsel gelegenen, kostenpflichtigen Wohnmobilstellplatz
Von hier ist die Altstadt in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar.
Westlich von Tönning finden Naturfreunde mit dem Vogelschutzgebiet "Katinger Watt" ein kleines Paradies. Das ehemalige Watt- und Salzwiesengebiet in der Flussmündung der Eider wurde aus Hochwasserschutzgründen eingedeicht und hat sich seitdem zu einem einzigartigen Lebensraum entwickelt.
Im NABU-Naturzentrum "Katinger Watt" informiert eine Ausstellung über das Gebiet und es werden Führungen angeboten. Ein kleines Café lädt zur Rast. Ausgewiesene, kostenlose Parkmöglichkeiten gibt es an der kleinen Zufahrtsstraße zum Zentrum
Ein Hohlweg mit Informationstafeln führt zu mehreren schön angelegten Beobachtungshütten. Wiesenvögel wie der Kiebitz fühlen sich hier genauso wohl wie Graugänse und Seeadler. Zur Brutzeit kann man eine Säbelschnäbler-Kolonie sowie Löffler beobachten. Hier kommt man den Vögeln, ohne zu stören, ganz nah.
Das Eidersperrwerk südwestlich von Tönning wurde nach der verheerenden Sturmflut von 1962 zur Verbesserung des Küstenschutzes geplant und 1973 fertiggestellt. Heute schützt ein 5 km langer und 8,5 m hoher Damm mit 5 Schleusentoren das Hinterland. Die Natur hat sich mit dem großen Bauwerk arrangiert und so siedelt neben den großen Sperrtoren eine Kolonie von Küstenseeschwalben. Die Vögel brüten direkt unterhalb der Besucherplattform und können so unmittelbar beobachtet werden.
Seehundfahrten:
Am Sperrwerk starten Ausflugsschiffen zu Touren auf der Eider, zur Seehundbeobachtung und zum Seetierfang.
Wir überqueren das Sperrwerk und erreichen nach 20 km das Nordseeheilbad Büsum mit seinem Fischerhafen. Auch hier hat der Krabbenfang Tradition und so werden in den Lokalen die bekannten „Büsumer Krabben“ angeboten. Das „Museum am Meer“ in den Räumen der örtlichen Fischereigesellschaft am Hafen informiert über die Geschichte des Krabbenfangs sowie des Badetourismus. Seit 2023 beherbergt das umgebaute Gebäude auch ein Aquarium.
In dem nur wenige Gehminuten von der Innenstadt entfernt gelegenen Museumshafen hat es sich ein örtlicher Verein zum Ziel gesetzt, dem Besucher einen Einblick in die Geschichte der regionalen Berufsschifffahrt zu geben. Parkmöglichkeiten bieten mehrere kleine Parkplätze in der Umgebung. Wer länger bleiben möchte, wählt den zentrumsnahen Wohnmobilstellplatz
Für uns geht es nun weiter nach Meldorf, das sich selbst gerne als die „Kulturhauptstadt Dithmarschens“ bezeichnet, und von dort zum Meldorfer Speicherkoog, der 1979 zum Schutz vor Sturmfluten eingedeicht wurde. Heute sind seine Wasserflächen bei Vogelkundlern wie Surfern gleichermaßen beliebt.
Am Speicherbecken nördlich des Meldorfer Hafens finden Wohnmobile auf dem kostenpflichtigen Wohnmobilhafen einen naturnahen Platz, teilweise in direkter Wasserlage
Wohnmobilstellplatz am neuen Meldorfer Hafen:
Mit dem Wöhrdener Loch und dem Kronenloch befinden sich hier auch zwei durch den NABU betreute Naturschutzgebiete. Information dazu findet man in der Nationalparkstation „Wattwurm“ (GPS 54.09211, 8.961449). Neben einer Ausstellung zu den Themen „Speicherkoog und Weltnaturerbe Wattenmeer“ werden Führungen in den Koog und ins Watt angeboten.
Wir beschließen unsere Reise in Friedrichskoog. Hier befindet sich mit der Seehundaufzuchtstation Friedrichskoog die einzige autorisierte Aufnahmestelle für verlassen oder erkrankt aufgefundene Seehunde und Robben in Schleswig-Holstein
Gegründet wurde die Seehundstation 1985 als Schutz- und Aufzuchtstation für notleidende Seehunde. Jährlich werden hier bis zu 200 Heuler aufgezogen und - wenn möglich - wieder ausgewildert. Einige Tiere leben aber auch dauerhaft hier. Einen im Grünen gelegenen Wohnmobilstellplatz findet man in Friedrichskoog-Spitze (GPS 54.03275, 8.848271) nicht weit entfernt von der Nordsee.
zurück zum 1. Teil: Schleswig-Holstein - die Ostseeküste
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Dies ist der Teil "Entlang der Ostseeküste", den Teil "entlang der Nordsee" gibt es hier.
Hoch im Norden an der Grenze zu Dänemark liegt Schleswig-Holstein, Deutschlands nördlichstes Bundesland. Im Westen begrenzt durch die raue, von Ebbe und Flut bestimmte Nordsee, die oft auch der „Blanke Hans“ genannt wird; gegenüber liegt die meist sanfte Ostsee, die mit ihren weißen Stränden und bezaubernden Orten ein Touristenmagnet ist. Dazwischen erstreckt sich eine landwirtschaftlich geprägte Region, in der das Leben noch naturnah und authentisch ist. Abseits der Großstädte Kiel (-> der Nord-Ostsee-Kanal) und Lübeck (-> auf den Spuren der Hanse), die wir im Rahmen anderen Touren besuchen, erkunden wir endlos wirkende Küstenabschnitte, charmante Städte und Dörfer, ländlich geprägte Landschaften und beeindruckende Naturschutzgebiete.
Unsere Tour startet in Eckernförde am Ende der Eckernförder Bucht etwa 30 km nordwestlich von Kiel. Das Ostseebad ist bekannt für seine langen Strände, die Altstadt mit der Fußgängerzone und natürlich für den lebhaften Hafen, an dem an jedem ersten Sonntag im Monat der Fischmarkt stattfindet.
Eckernförder Piratentage:
Am ersten Augustwochenende ist in Eckernförde alles anders, denn dann befindet sich die Stadt fest in Seeräuberhand. Das „Piratenspektakels Eckernförde“ bietet Besuchern Live-Musik, Shows, Markttreiben und mehr - der Fischmarkt wird dann auf den zweiten Sonntag verlegt.
Die Region an der Ostsee wird schon seit Jahrtausenden von Menschen bewohnt. Erste Rentierjäger sollen hier schon in der Jungsteinzeit sesshaft geworden sein. Davon zeugen in der Umgebung von Eckernförde einige gut erhaltene Megalithanlagen, darunter der Dolmen von Lemsieck (GPS 54.42049, 9.824021) und das rekonstruierte Großsteingrab Karlsminde (GPS 54.50567, 9.923256).
Etwas südlich des heutigen Schleswigs entstand gegen Ende des 8. Jahrhunderts die erste größere, stadtähnliche Siedlung. Gegründet von Wikingern zählte das sagenumwobene Haithabu zu seiner Blütezeit etwa 1000 Einwohner und pflegte Handelsbeziehungen mit Küstenorten entlang der Ostsee.
Seit 2018 zählt Haithabu zusammen mit der riesigen Verteidigungsanlage „Danewerk“ als „Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk“ zum UNESCO-Weltkulturerbe. Von der Geschichte des im 11. Jahrhundert zerstörten Hafen- und Handelsplatzes berichtet das “Wikingermuseum Haithabu“ (Parkplatz Museum: GPS 54.49956, 9.569103).
Unser Weg führt uns nun in das nahegelegene Schleswig, dessen Geschichte eng mit der benachbarten Wikingersiedlung Haithabu verbunden ist. An der Einfahrt zur Stadt kommen wir im Stadtteil Friedrichsberg an dem mächtigen Schloss Gottorf
vorbei, das als bedeutendstes weltliche Gebäude Schleswig-Holsteins gilt und das Archäologische Landesmuseum beherbergt.
Das attraktive Städtchen liegt reizvoll am Ostseefjord Schlei und so befindet sich auch der Wohnmobilstellplatz direkt am Wasser:
Wohnmobilstellplatz Schleswig Stadthafen
Ein Rundgang durch die Altstadt führt uns vorbei am reich ausgestatteten, gotischen Dom St. Petri zum Markt mit seinen hübschen Bürgerhäusern und dem Rathaus aus dem Jahr 1794. Etwas außerhalb liegt die alte Fischersiedlung Holm, deren Häusern mit den „Klöndören“ genannten, typisch zweigeteilten „Plaudertüren“ rund um die zentral gelegene Kirche mit dem Friedhof angeordnet sind. Parkmöglichkeiten sind hier rar und so erreicht man den Holm am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
Wir fahren weiter in Richtung Osten und kommen nach Kappeln. Die hübsche Kleinstadt liegt am Ufer der Schlei kurz vor deren Mündung in die Ostsee. Zu Christi Himmelfahrt finden hier alljährlich rund um den Museumshafen die „Kappeler Heringstage“ statt. Das Volksfest erinnert an eine traditionelle Methode des Fischfangs, die in der Schlei jahrhundertelang praktiziert wurde. Bei Kappeln befindet sich heute der letzte derartige Heringszaun, eine Holzkonstruktion, die ähnlich einer Reuse funktioniert.
Auch in Kappeln gibt es einen großen Wohnmobilstellplatz für 100 Mobile (GPS 54.66780, 9.936884).
Wenige Kilometer weiter führt uns ein Abstecher nach Maasholm. Der Reisemobilstellplatz am Yachthafen (GPS 54.68321, 9.994586) des netten Fischerorts mit seinen historischen Fachwerkhäusern bietet sich als Ausgangspunkt für eine Erkundung des Naturparks Schlei an. Informationen zu Ostsee, Schlei und deren Fauna und Flora bietet das Naturerlebniszentrum Maasholm. Das benachbarte Naturschutzgebiet „Schleimündung“ mit seiner typischen Flachküste mit Strand, Dünen, Strandwällen und Trockenrasen ist von großer Bedeutung für die Vogelwelt und kann nur im Rahmen von Führungen in Begleitung eines Vogelwärters betreten werden.
Auch unser nächstes Ziel ist ein Paradies für Wasservögel. Im Naturschutzgebiet Geltinger Birk
können im Jahresverlauf über 200 Vogelarten, darunter regelmäßig der Seeadler, beobachtet werden. Die Landschaftspflege im Geltinger Birk ist Aufgabe der Konikpferde und der Galloways (Hochlandrinder). Das Gebiet wurde von der großen Sturmflut im Herbst 2023 schwer getroffen, viele Wege wurden weggespült. Seit März 2024 ist aber zumindest der Rundweg für Besucher wieder freigegeben. Mit Behinderungen muss aber eventuell noch über längere Zeit gerechnet werden. Ein Besuch in dem Gebiet an der Flensburger Förde lohnt zu jeder Jahreszeit, besonders spannend ist es hier aufgrund der guten Beobachtungsmöglichkeiten für rastende und überwinternde Wasservögel zur Zeit des Vogelzugs. Weitere Informationen bietet die NABU Infohütte; in der Saison werden Führungen angeboten. Weiterführende Infos dazu findet man auf den Internet-Seiten des NABU.
Tipp:
Im NSG Geltinger Birk sind Hunde (angeleint) herzlich willkommen.
Deutschlands nördlichste Hafenstadt hat mehr zu bieten, als das „Fahreignungsregister“ für das es allgemein bekannt ist. Im zweiten Weltkrieg kaum zerstört und malerisch an der Förde gelegen, wartet die Stadt direkt an der dänischen Grenze mit einer hübschen Altstadt auf, in der sich noch viele Spuren ihrer 700-jährigen Geschichte finden lassen. Ein Bummel durch die Fußgängerzone zwischen Südermarkt und Nordertor führt uns durch enge Gassen, über große Plätze, vorbei an restaurierten Bürgerhäusern, sehenswerten Kaufmannshöfen sowie der gotische Stadtkirche St. Nikolai mit ihrer bedeutenden Orgel. Von zentraler Bedeutung für den Wohlstand der Stadt war einst der Hafen.
Heute zeugen der Museumshafen mit seinen Traditionsseglern, das Schifffahrtsmuseum und Deutschlands einziges Rum-Museum davon, dass hier im 18. Jahrhundert Zucker und Rum aus der Karibik angelandet und gehandelt wurden.
Physik zum Anfassen
Nicht nur bei schlechtem Wetter bietet das Erlebnismuseum „Phänomenta“ in der Nähe des Nordertors „Physik zum Anfassen“ für Jung und Alt.
Die Rum-Regatta:
Seit vielen Jahren erinnert daran auch die am Himmelsfahrtswochenende stattfindende „Rum-Regatta“, ein Treffen „segelnder Berufsfahrzeuge“. Das Rennen ist nicht ganz ernst gemeint; als Gewinner geehrt wird hier der Zweitplatzierte. Die Regatta hat sich im Laufe der Jahre zu einem Volksfest entwickelt, auf dem auch traditionelles Handwerk rund um die Seefahrt gezeigt wird.
Parkmöglichkeiten stehen in der Nähe der Altstadt auf dem Parkplatz "Hafenspitze" (GPS 54.78890, 9.438239) zur Verfügung.

Im Nordosten der Stadt hat Flensburg darüber hinaus direkt an der Förde am Ende einer Sackgasse einfache Parkplätze mit Übernachtungsmöglichkeit für Wohnmobile ausgewiesen
Wir verlassen jetzt die Küste und folgen der deutsch/dänischen Grenze in Richtung Westen. Hier im Grenzland kann man bei dem Örtchen Aventoft jedes Jahr im Frühling und Herbst Zeuge eines unglaublichen Naturschauspiels werden.
Bis zu einer Million Stare versammeln sich dann in der Marsch und verdunkeln im Formationsflug den Himmel bevor sie in ihre Schlafplätze im Ried einfallen. Dieses „Schwarze Sonne“ genannte Phänomen zieht jeden Abend Hunderte von naturbegeisterten Schaulustigen an, die teilweise sogar mit organisierten Bustouren aus Dänemark hierher kommen.
Wer das Schauspiel direkt vom Deich beobachten möchte, parkt auf dem Großparkplatz im Ort (GPS 54.90463, 8.830651), von dem aus es nur wenige Schritte bis zum Deich sind.
Aber auch von etwas außerhalb hat man einen tollen Blick auf die großen Schwärme, so etwa entlang der Straße L2 bei GPS 54.89022, 8.848553.
Der nächstgelegene Wohnmobilstellplatz befindet sich im etwa 7 Kilometer entfernten Süderlügum:
Mehr über das einzigartige Naturschauspiel gibt es hier
Mitten im Nirgendwo erreichen wir mit dem Emil-Nolde-Museum
in der Gemeinde Seebüll/Neukirchen ein kulturelles Highlight unserer Reise. Auf einer Warft nahe der Grenze zu Dänemark ließ sich der berühmte Maler von 1927 bis 1937 ein Wohnhaus und Atelier errichten.
Das von Nolde selbst, angelehnt an den Bauhaus-Stil, entworfene Gebäude fällt zwischen den typischen Bauernhöfen der Region gewollt aus dem Rahmen und zeigt mehr als 200 Werke des expressionistischen Malers.
klicke auf ein Fähnchen:
N25: 10.000
Besuche seit 1.7.25
keine ZM
Besuche seit 16.8.24 (1.7.24: 258)