Heide – mehr als nur eine Landschaft
Wenn von „Heide“ die Rede ist, denkt man sofort an weite, offene Flächen, bedeckt mit Heidekraut, durchzogen von sandigen Wegen und gesäumt von Wacholderbüschen.
Oft steht der Begriff auch stellvertretend für die wohl bekannteste deutsche Heidelandschaft: die Lüneburger Heide. Jedes Jahr im Spätsommer, wenn das Heidekraut in sattem Rosa und Violett blüht, verwandelt sich die Region in ein farbenprächtiges Naturwunder.
Diese Zeit – von Mitte August bis Anfang September – wird liebevoll als „fünfte Jahreszeit“ gefeiert.
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Die meisten dieser Touren findest Du in unserem Reiseführer:
Was mit einer Anfrage des renommierten Bruckmann Verlags (bekannt für Reise-, Wander- & Fahrradführer) begann, ist jetzt Realität:
Ganz ehrlich? Das Thema war vielleicht nicht unsere erste Wahl – aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Und ja: Wir sind stolz!
Neugierig geworden?
Eine Leseprobe und alle Kaufmöglichkeiten gibt es hier:
Unserer einwöchigen Heide-Tour startete im Westen der Lüneburger Heide, in Walsrode, und wir fuhren durch die Südheide, vorbei an Celle und Gifhorn. (hier geht es zu Teil 1 ).
Im zweiten Teil geht es nun Richtung Norden:
Tier- und Naturfreunde zieht es nun nach Hankensbüttel in das Otter-Zentrum der Aktion Fischotterschutz e.V.. Der Otter steht hier zwar im Mittelpunkt des Interesses, es werden aber auch andere einheimische Tiere und Pflanzen gezeigt.
Wir stellen unser Fahrzeug auf dem kostenlosen Parkplatz am Eingang ab, bevor wir zu einer Erkundung des Geländes aufbrechen und im Rahmen einer Führung wir mehr über die Otter, Marder und Co..
Der See am Zentrum, mit Steg und Aussichtsturm sowie das Ausflugslokal sind frei zugänglich.
Wohnmobilstellplatz
Hankensbüttel beim Otterzentrum
In den Wäldern der Lüneburger Heide gibt es aufgrund geringer Bejagung noch große Wildbestände der großen Tiere. Besonders die Region um Starkshorn unweit von Eschede (etwas südlich von Hösseringen ist bekannt für ihre guten Beobachtungsmöglichkeiten. Wir haben bisher immer (beiderseits entlang der L281 Glück gehabt.
Wir waren inzwischen mehrmals da. Der Erfolg ist nicht immer garantiert. Mal hört und sieht man mehrere Rudel, mal ist es den ganzen Abend und die Nacht ganz ruhig. Die vielen Autos auf der Straße kündigen schon an, ob in der letzten Zeit etwas zu sehen war. Aber alleine nur das "Zuhören" lässt einem eine Schauer über den Rücken jagen.
Unser Wohnmobil-Stellplatz:
Wer schon in Eschede ist, sollte sich die Gedenkstätte zu Ehren der 101 Todesopfer des Zugunglücks vom 3. Juni 1998 anschauen.
Im Anschluss besuchen wir das im 1975 errichtete Freilichtmuseum in Hösseringen.
Auf dem 13 ha großen Gelände mit seinen historischen Gebäuden und Dauerausstellungen erfahren wir viel Wissenswertes über das Leben in der Lüneburger Heide.
Weiter geht es für uns nach Müden an der Örtze, das als eines der schönsten Dörfer der Lüneburger Heide gilt und sich selbst als „Perle der Südheide“ bezeichnet. Der staatlich anerkannte Erholungsort am Zusammenfluss von Wietze und Örtze gehört zur Gemeinde Faßberg, die Wohnmobilfahrern drei Wohnmobilstellplätze bietet, zwei davon allein in Müden.
Wir wählen für unseren Besuch in Müden den kostenpflichtigen Wohnmobilstellplatz am Wildpark.
Wohnmobilstellplatz Am Wildpark
Dieser Platz bietet zwar entgegen dem Stellplatz am Ortseingang keine Ver- und Entsorgung, liegt aber idyllisch am Waldrand auf einer Wiese.
Vom Stellplatz aus gelangt man in wenigen Minuten in den Ortskern. Dabei überqueren wir zuerst eine kleine Holzbrücke und spazieren dann entlang des Müdener Hochzeitswegs. Seit vielen Jahren können hier Paare, die in der Gemeinde standesamtlich den Bund fürs Leben schließen, einen Baum pflanzen, der an den besonderen Tag erinnert. Die Idee kam so gut an, dass mittlerweile einige der Bäume Ehejubiläen oder andere glückliche Lebensereignisse erinnern.
Zentral im Ort befindet sich die St. Laurentius Kirche mit ihrem freistehenden hölzernen Turm. Ist die Kirche geöffnet, lohnt ein Blick ins kostenfrei zugängliche Kirchenschiff. Rund um das Gotteshaus gruppieren sich alte Bauernhöfe, von denen einige Restaurants oder Hofcafés beherbergen. Entlang des Wegs stößt man immer wieder auf Holzstelen mit QR-Codes, die den Besucher per Smartphone mit auf einen „Audiowalk“ in die Ortsgeschichte nehmen.
An der historischen Wassermühle können Paddelfreunde ins Boot umsteigen und naturbelassene Örtze bis Winsen (Aller) befahren. Um den mitten in Müden gelegenen, künstlich angelegten Heidesee kurzer Rundwanderweg, an dem Bänke und ein Picknickplatz zum Rasten einladen. Müden eignet sich aber auch als Startpunkt für längere Rad- oder Wandertouren. So führt beispielsweise der „Qualitätswanderweg“ klassifizierte Heidschnuckenweg durch die Gemeinde.
Nicht nur für Familien mit Kindern lohnt darüber hinaus ein Besuch im Wildpark, der auch Flugshows und Führungen anbietet. Weitere Informationen zu Veranstaltungen oder Aktivitäten, beispielsweise zu Kutsch- oder Planwagenfahrten in die Heide, gibt die Touristen-Information Müden.
Wichtig für alle, die im Sommer unterwegs sind. Am 2. Donnerstag Juli findet in Müden der Heidschnuckentag statt. Den traditionellen Bockmarkt sollte man als Besucher nicht verpassen. Heidschnuckenhalter aus ganz Deutschland kommen dann hierher, um ihre Jungböcke prämieren zu lassen und zu handeln. Den Höhepunkt des traditionellen Bockmarks bildet die auch für Gäste unterhaltsame Versteigerung der Jährlingsböcke.
Von Stellplatz am Wildpark sind es nur wenige Kilometer bis zum Wietzer Berg, der sich nicht weit von Wietze 102 m über die Umgebung erhebt und auf dem sich eine der schönsten Heideflächen der Südheide befindet. Wer will nimmt das Fahrrad. Für alle anderen steht an der Landstraße zwischen Hermannsburg und Müden (Örtze) aber auch ein ausgeschilderter Parkplatz
zur Verfügung, an dem ein nettes Kiosk Getränke und kleine Gerichte anbietet. Der eigentliche Weg in die Heide startet neben der großen Informationstafel.
Entlang des Fußpfads informieren Schautafeln über den Heimatdichter Hermann Löns, weisen aber auch auf einige vorgeschichtliche Hünengräber im Gebiet hin. Um diese zu entdecken, muss man schon ganz genau hinschauen, liegen sie doch für das ungeübte Auge unter der Heide verborgen. Das eigentliche Ziel des kurzen Rundwegs ist aber der in den 1920er Jahren errichtete Lönsstein in der Nähe des Gipfels. Hier lädt eine Bank zur Rast.
Wir reisen weiter Richten Norden nach Faßberg. Am Fliegerhorst Faßberg, einem Militärflughafen der Bundeswehr, besuchen wir das Luftbrückenmuseum. Es ist von Müden aus mit dem Fahrrad zu erreichen, alternativ parken wir das Mobil am Parkplatz vor dem Eingang des Fliegerhorsts.
Der Flughafen Faßberg diente 1948/49 als Drehscheibe der Luftbrücke zur Versorgung des Westteils von Berlin während der Berlin-Blockade. Hier starteten die auch als Rosinenbomber bezeichneten Versorgungsflüge. Die Ausstellung nimmt den Besucher mit in diese Zeit und zeigt unter anderem eines der Flugzeuge, die hier zum Einsatz kamen, veranschaulicht aber auch die enorme Logistik, die dieses Unternehmen erforderte.
Auch unser nächstes Ziel klingt auf den ersten Blick militärisch. Wir besuchen den Truppenübungsplatzes Munster-Süd. Wie wir es bereits von den Sieben Steinhäuser kennen, ist auch dieser nur zugänglich, wenn kein Schießbetrieb stattfindet. Allerdings muss hier kein Ausweisdokument hinterlegt werden und die für die Öffentlichkeit geöffneten Strecken können auch mit dem Fahrrad befahren werden.
Unser Ziel ist der mitten im Gelände befindliche Hindenburg-Bunker. Auch wenn der Bunker einst zur Nutzung im Rahmen von in der Umgebung stattfindenden Manövern erbaut wurde, dient er heute dem zivilen Besucher als Aussichtsturm. Der Turm mit dem Charakter eines „Lost Places“ bietet einen weiten Blick über die umliegenden Heideflächen. Besonders schön ist es hier natürlich, wenn die Heide blüht. Aber wer weiß, vielleicht lässt sich von hier oben ja auch das ein oder andere wilde Tier entdecken.
Der Truppenübungsplatz gehört zum Standort der Bundeswehr in Munster, dem größten des deutschen Heeres. In der Region übt die Truppe bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Aufgrund des damit einhergehenden Betretungsverbots für die Zivilbevölkerung hat sich hier ein besonderer Lebensraum für die Natur entwickelt.
Truppenübungsplätze sind von besonderer Bedeutung für die Rückkehr des Wolfs und so wundert es nicht, dass in Munster 2012 der erste Wolfswelpe in Niedersachsen nachgewiesen wurde. Leider haben gerade die Wölfe in Munster durch die Nähe zu den Soldaten einen Teil ihrer natürlichen Scheu vor dem Menschen verloren.
Für uns geht es weiter in Richtung Uelzen. Zuerst besuchen wir aber noch die Ellerndorfer Wacholderheide, die mit einer Fläche von fast 60 ha das größte zusammenhängende Heidegebiet im Osten der Lüneburger Heide darstellt. Typisch für die sanft gewellte Landschaft sind die, die Heidefläche überragenden dunkelgrünen Wacholdern. Entlang der Wege durch die Heide trifft der Wanderer auf Heidschnuckenherden und vielleicht auch auf den anderen Esel.
Die Graurücken sehen aber nicht nur nett aus; vielmehr schützen sie die Schafherden vor dem Wolf. Im Falle eines Angriffs stellen sie sich diesem in den Weg, anstatt wegzulaufen. Dieses Verhalten ist ihnen angeboren und macht sie zu einer Alternative zum Schäferhund.
Auch das Kloster Ebstorf liegt an unserem Weg. In dem aktiven evangelischen Damenstift wurde 1830 in einer Abstellkammer zufällig die größte Weltkarte des Mittelalters wiederentdeckt. Diese wurde danach im niedersächsischen Landesarchiv Hannover verwahrt und verbrannte dort während eines Luftangriffs im 2 Weltkrieg. In dem 1197 erstmals erwähnten Kloster wird eine originalgetreue Kopie gezeigt.
VG24/10.000
Besuche seit 16.8.24: (1.1.25: 184)
keine ZM
Besuche seit 16.8.24 (1.7.24: 258)