Extremadura: Nationalpark Monfragüe

Geier, Adler und viele andere Tiere ganz nah

Gänsegeier in der Extremadura
Gänsegeier in der Extremadura

Im "Wilden Westen Spaniens, der dünn besiedelten und wirtschaftlich wenig entwickelten Extremadura, liegt der Parque Nacional de Monfragüe. Wer in Spanien Vögel beobachten will, kommt um einen Besuch dieses Nationalparks nicht herum. Hier kann man Geiern tief in die Augen blicken, so dicht fliegen die hier freilebenden Vögel an den Aussichtspunkten über die Besucher hinweg.

 

Ab und an sollte man aber den Blick von den Geiern abwenden und ihn in andere Richtungen lenken, kommen doch auch diverse Singvögel wie beispielsweise die Samtgrasmücke, die Blaurake oder die Blauelster oft ganz dicht heran. Auch der Iberische Rothirsch zeigt sich wenig scheu und im Hintergrund kann man die Rufe der hier überwinternden Kraniche hören. Der Park ist aber auch bekannt für seine Adler. Wer sie aus der Nähe beobachten möchte, der ist hier richtig!

 

Auch Wanderer kommen hier auf ihre Kosten. Es gibt diverse Rundwege unterschiedlicher Länge.

 

Wir waren schon mehrmals im Winter / Frühjahr im Park. Dieser Bericht ist eine Zusammenfassung aus allen Besuchen. Unser erster Stellplatz aus dem Norden kommend liegt in ....

  • Plasencia:
    Großparkplatz am Park
    N 40°1’45”, W 6°5’5”
Mit dem Wohnmobil in der Extremadura
Der Nationalpark Monfragüe liegt im Norden der Extremadura

Der erst 2007 zum Schutzgebiet erklärte Nationalpark Monfragüe ist mit seiner Fläche von knapp 180 Quadratkilometern nicht sehr groß. Er ist aber nicht nur für Wanderer, sondern über die durch ihn hindurchführenden Straßen mit dem Auto gut zugänglich. Entlang der Straßen gibt es immer wieder Parkplätze und Aussichtspunkte, von denen man die teils schroff aufragenden Felswände gut sehen kann oder aber einen guten Überblick über die den Park durchziehenden Flusstäler sowie die die Landschaft prägenden Stein- und Korkeichenwälder hat. Dies macht ihn insbesondere für Fotografen, die ihre Ausrüstung vielleicht lieber nicht so weit schleppen wollen, sehr attraktiv.

 


Informationszentrum Nord


Mit dem Wohnmobil in Spanien

Direkt am Nordeingang des Parks liegt das neue Centro de Visitantes Norte Parque Nacional de Monfragüe. Ist das Gebäude von außen eher unscheinbar und angenehm in die Landschaft integriert, beeindruckt uns die Ausstellung im Innern des Zentrum umso mehr. Modernes Ambiente und multimedialen Anwendungen gefallen sicher nicht nur Erwachsenen. Die Ausstellung ist darüber hinaus auch noch kostenfrei zugänglich. Kommt man von Plasencia liegt das Zentrum direkt hinter dem Campingplatz MONFRAGUE, der auch Stellplätze für Wohnmobile anbietet.

  • Informationszentrum: 39°56'35.7"N 6°04'54.7"W

Hier die wichtigsten Vögel im Park:

 

  1. Gänsegeier
  2. Schmutzgeier
  3. Rotmilan
  4. Kolkrabe
  5. Felsenschwalbe
  6. Rötelschwalbe
  7. Blaumerle
  8. Blauelster
  9. Eichelhäher
  10. Buchfink

 


Weitere Informationszentren im Park:

 

  • Monfragüe Natural Ecoturismo mitten im Park
    GPS 39°50'51.3"N 6°01'48.3"W
  • Birdcenter Monfragüe im Süden
    GPS 39°46'24.2"N 6°00'34.2"W

Wir folgen einer Empfehlung und fragen in einem Restaurant kurz vor dem Parkeingang, ob wir dort übernachten dürfen.

  • Parkplatz am Restaurant Las Habazas auf Nachfrage bei Einkehr
    39°56'47.8"N 6°05'11.4"W

Im Lokal kommen wir über einem Café con Leche und "einem" Cerveza mit dem Wirt ins Gespräch und erfahren, obwohl er nur wenig Englisch und wir praktisch gar kein Spanisch sprechen, dass auch er häufig mit dem Fotoapparat im Park unterwegs ist. Er zeigt uns beeindruckende Nahaufnahmen von Rotmilanen, die in einer Fotohütte im Ort Torrejon entstanden sein sollen. Die Frage, ob wir hier übernachten dürfen, hat sich quasi erübrigt. Natürlich dürfen wir bleiben.

Mit dem Wohnmobil in der Extremadura
Iberischer Kaiseradler

Früh am nächsten Morgen starten wir unsere Erkundungstour. Schon der erste Parkplatz ist ein Aha-Erlebnis: Greifvögel ziehen in großer Zahl über uns ihre Kreise. Raus aus dem Wohnmobil, her mit den Kameras. Wie wir später bei genauer Betrachtung unserer Bilder herausfinden, handelt es sich um Iberische Kaiseradler und um Gänsegeier, die hier ihre beeindruckenden Flugkünste zeigen. Der Tag hat sich bereits gelohnt, so denken wir, ohne die kommenden Aussichtspunkte und ihre Akteure zu kennen.


ein unglaubliches Erlebnis

Salto del Gitano - der Geierfelsen


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Gänsegeier im Nationalpark Monfragüe

Der Nationalpark Monfragüe hat diverse Aussichtspunkte zu bieten. Für uns der interessanteste ist aber der Salto del Gitano. Dieser soll der meist fotografierte Spot des Parks sein und das nach unserer Meinung zu recht. Bei unserer Ankunft sitzen die meisten der zahlreichen Gänsegeier noch mit ausgebreiteten Flügeln auf den Bergkämmen und trocknen ihr Gefieder. Auch an ihnen scheint das gerade vorherrschende Regenwetter nicht völlig vorbeigegangen zu sein. Sobald die Sonne voll am Himmel steht, starten sie aber durch zu ihren eindrucksvollen Flugvorführung.

 

Sie drehen über uns ihre Kreise, landen und starten aber auch immer wieder von den uns umgebenden Felsen. Teilweise sausen sie praktisch im Tiefflug über uns hinweg. Das Geräusch ihrer Flügel gleicht den Windgeräuschen eines Flugzeugs, wie auch die Flügelform bei genauer Betrachtung deutlich eines der modernen Düsenjets gleicht. Wer hier von wem abgekupfert hat, sollte klar sein.

 

Bald wimmelt es hier nicht nur von Gänsegeiern sondern auch von Fotografen. Sicher über hundert Geier stehen etwa zwanzig Fotografen gegenüber. Es ist ein beeindruckendes Erlebnis, die Geier dabei zu beobachten, wie sie die Thermik des unter uns liegenden Flusstals nutzen. Ihre Schreie hallen durch das Tal.

Beobachtungstipp:

Bitte nicht nur auf die Geier achten. Auch die große Zahl an Singvögeln, die auf dem Parkplatz des Aussichtspunkts mit wenig Scheu herumtobt, ist beachtenswert. Blaumeisen, Rotkehlchen, aber auch Einfarbstar, Zippammer und Samtkopfgrasmücke hüpfen uns vor die Linse. Wer aufmerksam ist kann vielleicht sogar, insbesondere auf dem Parkplatz am Salto del Gitano direkt vorgelagerten Felsen, die scheue Blaumerle entdecken. Das Männchen hat ein blau-schwarzes Gefieder. Das Federkleid des Weibchens ist schwarz mit hellen Flecken und kann daher leicht mit einem Star verwechselt werden. Die Zeit vergeht hier definitiv wie im Flug.


Castillo de Monfragüe


Gegen Mittag trennen wir uns von unserem neuen Lieblingsplatz. Als erstes fahren wir nur etwas weiter zum Castillo de Monfragüe, von dem man die Geier von oben im Flug beobachten kann. Die Ursprünge des Castillo liegen im 9. Jahrhundert, die Befestigungsanlage wurde aber in den folgenden Jahrhunderten immer wieder genutzt und verändert. Heute ist die Burg eine Ruine. Die Straße hier hoch ist nicht für jedes Wohnmobil geeignet, daher gibt es auch unten an der Straße einen Parkplatz:

  • Parkplatz Castillo de Monfragüe GPS 39°49'18.8"N 6°02'51.3"W

Fahrt durch den Park


Als nächstes führt uns der Weg quer durch den Park von West nach Ost. Wir fahren über den Fluss Rio Tajo und biegen bei 39°51'20.2"N 6°01'36.0"W von der EX 208 nach Osten ab. Die Straße verläuft parallel zum Fluss an verschiedenen Aussichtspunkten vorbei.

Leider zieht sich der Himmel wieder zu. Wir treffen dabei immer wieder auf Rotwild, das ohne jede Scheu neben der Straße äst oder diese auch in aller Ruhe direkt vor unserem Auto überquert.

 


Mit dem Wohnmobil in Spanien
Blauelster

Vor allem im Sommer ist der

 

Aussichtspunkt Merendero La Tajadilla

 

interessant, denn hier sind wohl in dieser Zeit Schmutzgeier zu sehen. Diese Geierart ist im Winter leider nicht da und so bekommen wir ihn auch nicht vor die Linse:

  • Merendero La Tajadilla
    GPS 39°50'18.7"N 5°59'41.9"W

Wir beobachten dennoch noch die Blauelster, die in der ganzen Extremadura immer wieder zu sehen ist.

 

Ein weiterer interessanter Aussichtspunkt ist der

 

Mirador De La Higuerilla.

 

Von hier aus kann man erneut sehr gut Gänsegeier beobachten. Wir haben Glück und es landet einer der großen Vögel unweit der Bank, auf der wir sitzen, und lässt sich von uns fotografieren.

  • Mirador De La Higuerilla
    GPS 39°50'28.2"N 5°57'57.0"W

 

Etwas weiter gibt es noch eine kleine, aber interessante Hütte namens Mirador de la Portilla del Tietar. Von hier hat man einen tollen über den Fluß und auf die gegenüberliegenden Felsen. Auch hier sind viele Gänsegeier zu sehen.

  • Mirador de la Portilla del Tietar GPS 39°51'24.9"N 5°57'34.9"W

Wir fahren die Straße weiter Richtung Serrejon. Der kleine Ort bietet einen schönen, offiziellen Stellplatz:

  • Wohnmobilstellplatz in Serrejon: 39°49'01.7"N 5°47'56.6"W

Wir aber fahren weiter nach Saucedilla zum Nordzipfel des Stausees Embalso de Arrocampo.

 


Unser nächstes Ziel ein aussergewöhnlicher Vogelpark am ...

Embalse de Arrocampo


Mit dem Wohnmobil in der Extremadura
Ornithologiepark mit verschiedenen Hütten

Im Norden des Stausees Embalse de Arrocampo befindet sich das Ornithologische Zentrum Ornitológico de Arrocampo.

  • GPS 39°50'54.9"N 5°40'37.4"W

Es handelt sich hierbei um eine ganze Reihe von Vogelbeobachtungshütten und ein kleines Informationszentrum. Die Hütten sind kostenfrei zugänglich. Man muß sich allerdings im Infozentrum einen Schlüssel für die Hütten holen und sich registrieren. Den Schlüssel kann man dann später (auch am nächsten Tag) wieder abgeben oder auch in den Briefkasten an der Information einwerfen. 

 

Direkt neben dem Infozentrum entsteht gerade ein kleiner Wohnmobilstellplatz. Wir aber davon gehört, dass man auch direkt an den Hütten stehen kann. Am Wochenende ist hier allerdings viel los, da Einheimische das Gebiet als Naherholungsgebiet nutzen - auch am Abend  oder nachts. Es kann also durchaus vorkommen, dass eine Familie direkt vor der Hütte (und dem dort ansitzenden Fotografen) ihr Picknick auspackt.

 

Tipp:  Hütte Nr. 4

  • 39°50'18.2"N 5°40'29.6"W

An der Hütte Nr. 4 konnten wir am Abend mehr als 20 bis 30 Rohrweihen im und um das Schilf beobachten. Die schlechte Qualität des Fotos ist der einbrechenden Dunkelheit geschuldet. Hier lohnt es sich eventuell, etwas früher einzutreffen, um das Tageslicht noch länger nutzen zu können.


Am nächsten Morgen fahren wir noch einmal zurück in den Nationalpark und natürlich wieder an den Geierfelsen. Gegen Abend machen wir uns durch Korkeichenwälder auf die Weiterfahrt. Wir kommen vorbei an in diesen Wäldern grasenden Kühen und Schafen. Auch die bekannten Iberischen Schweine sehen wir. So stellen wir uns artgerechte Tierhaltung vor. Nur die in diesem Gebiet heimische Großtrappe bekommen wir nicht zu Gesicht.


Wohin geht die Reise weiter?


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