mit dem Wohnmobil abseits touristischer Pfade
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Anreise: Die Emilia-Romagna - abseits touristischer Pfade
- Toskana Teil 1: schroffe Berge und einsame Dörfer
- Toskana Teil 2: sanfte Hügel und alte Städte
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Toskana Teil 3: der wilde Süden - die Maremma
- Weiterreise: Naturreservat Po-Delta
Emilia-Romagna in Norditalien erstreckt sich vom Fluss Po bis in die Apenninen. Es ist ein bekanntes Reiseziel südlich der Lombardei und nördlich der Toskana, die unser eigengliches Ziel ist.
In der Region befinden sich viele mittelalterlichen Dörfer und Städte wie Bologna, Ferrara, Ravenna, Rimini oder Parma. Im Süden schließt sich die Toskana an.
Aus der Emilia Romagna kommen auch eine Menge Spezialitäten, dazu gehören Parmaschinken, Parmesan, Mortadella oder Balsamico-Essig.
Wir allerdings haben die Emilia-Romagna abseits der touristischen Pfade kennengelernt.
Den Fluss Po überqueren wir südwestlich von Mailand. Die Reisfelder entlang der Straße sind jetzt im April noch unbewirtschaftet. Manchmal sieht man allerdings große Traktoren die Felder bewirtschaften, das eine oder andere Reisfeld ist zu dieser Zeit auch schon mit Wasser geflutet.
Wir finden einen sehr schönen, kostenfreien Stellplatz im Örtchen
San Salvatore Monferrato
Die kleine Stadt San Salvatore Monferrato, etwas nördlich von Alessandria, bietet Wohnmobilfahrern einen Stellplatz in VE, Wasser und Strom (alles kostenfrei) an. Danke der Stadt, wir haben uns echt wohl hier gefühlt:
- Wohnmobilstellplatz San Salvatore Monferrato (GPS 44.988634, 8.566843)
Es lohnt auch ein Spaziergang durch die Stadt. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es den Torre Paleologa, einen "Turm mit Loch" und im Ort eine nette Pizzeria. Sie ist etwas schwer zu finden, aber wir haben lecker gegessen.
- Pizzeria Modugno (44.995226, 8.565897)
Hat man den Eingang entdeckt, denkt man nicht, dass es eine Restaurant ist. Man muss schon in den Flur eintreten, der Gastraum befindet sich am Ende des Ganges rechts.
Diese Pizzeria wird wohl nur von Einheimischen besucht.
nördliche Apennin
Weiter geht es Richtung Westen in die nördlichen Apennin. In den Bergen kommen wir nur langsam vorran. Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so hohe Berge gibt. Es ist Ostern und die Straßen sind leer.
Ostern ist das wichtigste Fest im Christentum - und genauso feiern es die Italiener auch. Sie nehmen das Fest sehr ernst. In der Osterwoche findet Prozessionen, Spiele und Schlemmereien statt. In den kleinen Bergdörfern der Region haben sich überall die Menschen zusammengefunden, um das Fest zu feiern.
Wir erreichen Bobbio. Der kleine Ort hat einen großen Stellplatz am Fluss, der allerdings komplett durch Italiener belegt ist.
- Stellplatz Bobbio (GPS 44.762571, 9.384328)
Anmerkung:
Wir sind schön öfter in Italien gewesen und haben immer wieder festgestellt, dass die wohnmobilbegeisterten Italiener an Feiertagen die freien Tage nutzen und auf Wohnmobilstellpätzen ganze
Familienfeste feiern.
Wir entscheiden uns, über den nächsten Pass ins Tal nach Farini zu fahren. Hier soll man auch gut am Fluss stehen können:
Wohnmobilstellplatz Farini
Die rund 1.000 Einwohner zählende Gemeinde Farini liegt in den Bergen auf halber Strecke zwischen Parma und Genua am Fluss Nure, etwa 40 Kilometer südlich von Piacenza.
Hier gibt es südlich des Ortes einen ehemaligen Stellplatz mit Ver- und Entsorgung direkt am Ufer. Das Übernachten wird hier wohl toleriert. Wir verbringen die Nacht alleiner.
- Stellplatz am Fluss:
GPS 44.710010, 9.566528
Von hier entscheiden wir uns am nächsten Morgen zu einer Parmaschinken-Manufaktur südlich von Parma zu fahren. Dieser Schinken ist eine Spezialität aus der Emilia Romagna.
Infobox Parmaschinken:
Der luftgetrocknete Rohschinken, in Italien „Prosciutto di Parma“ genannt, stammt aus der italienischen Provinz Parma und wird nach strengen
Qualitätsrichtlinien hergestellt. Nicht jeder Schinken aus Parma darf sich so nennen: Der Markenname ist streng geschützt und an zahlreiche Anforderungen geknüpft. So müssen die Schweine nicht
nur aus bestimmten Regionen und von drei bestimmten Rassen stammen, sondern auch noch speziell gefüttert werden. Parmaschinken erkennt man an einer fünfzackigen Krone mit dem Schriftzug „Parma "
als Herkunftssigel.
Parma-Schinken Manufakur mit Wohnmobilstellplatz
Rund 25 Kilometer südlich von Parma liegt mitten im Parma-Tal liegt Parma-Schinken Manufaktur Salumificio La Perla. Sie bietet für 5€ (2023) mehrere Plätze für Wohnmobile an. Es gibt Wasser und Strom, etwas außerhalb des Ortes an einer Entsorgung.
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Stellplatz Salumificio La Perla
GPS 44.587558, 10.237768
n der Manufaktur gibt ein kleines Lokal und einen Shop, in dem man die eigenen Produkte und auch Parmesankäse kaufen kann. Wer möchte kann sich einer Besichtigungtour durch die Herstellung des Schinkens anschließen.
Nationalpark Toskanisch-Emilianischer Apennin
Das nächste Ziel ist der Nationalpark Toskanisch-Emilianischer Apennin. Er ist der jüngste italienische Natioinalpark und wurde erst 2001 aus vielen Natuschutzgebieten gebildet. Zweidrittel des Parks gehören zur Emilia-Romagna, der Rest zur Toskana. Durch den Park führen historische Routen mit vielen kleinen Bergdörfern und Höfen.
Von hier soll die zweite Spezialität der Region stammen, der Parmigiano-Reggiano oder Parmesankäse:
Infobox Parmesankäse:
Parmesan, oder Parmesankäse, auf italienisch Parmigiano ist ein traditioneller Hartkäse aus den norditalienischen Provinzen Parma, Reggio Emilia, Modena sowie aus einigen Landstrichen zwischen Mantua und Bologna. Er wird unter strenger Kontrolle aus roher Kuhmilch ohne Zusatzstoffe und einem Fettgehalt in der Trockenmassen von mindestens 32 % gewonnen.
Er reift mindestens zwölf Monate lang in klimatisierten Räumen oder Kellern. Je älter der Käse, desto so trockener und intensiver ist der Geschmack. Es gibt ihn in verschiedenen Reifegraden
- 12 Monate = nuovo
- 24 Monate = vecchio
- 36 Monate = stravecchio
- 48 Monate = stravecchione
- 72 Monate = extra stravecchione
Parmesan wird nicht mit dem Messer geschnitten, sondern mit einem speziellen Parmesanmesser gebrochen, damit seine spezielle Struktur erhalten bleibt.
Angeblich soll es hier in der Region viele Milchbauern und Molkereien geben, aber davon sehen wir nicht viel. Bauern mit großen Ställen, in denen die Kühe zu dieser Jahreszeit einstehen sollten, haben wir nicht gefunden - und die Weiden waren leer.
Der teilweise katastrophale Zustand der Straßen erinnert uns an die Straßen in Albanien. Es geht hoch und runter, eine Serpentine
folgt der nächsten. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals an einem Tag soviel Serpentinen gefahren bin. Wir überqueren mehrer Pässe, die sogar bis 1500 m hoch sind. Es ist April und es
liegt teilweise noch Schnee. Für die rund 100 Kilometer lange Strecke sind wir weit über 4 Stunden unterwegs. Ich bin froh, ein kleines und vor allem schmales Wohnmobil zu fahren.
Am Ende der Fahrt kommen wir im kleinen Ort Corfino an und übernachten auf dem kostenlosen Stellplatz auf einem Parkplatz im Ort.
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offizieller, kostenloser Stellplatz in Corfino:
GPS 44.182194, 10.375095
Der Ort befindet sich schon in der Toskana, in der wir unsere Reise abseits der touristischen Pfade weiterführen. Weiter geht es ....
weitere interessante Orte der Emilia Romagna:
Das Po-Delta
Auch der südliche Teil des Po-Deltas gehört zur Emilia-Romagna. Hier findet man Laubwälder, Pinienhaine, eine reichhaltige Flora und Fauna, Süß- und Salzwasserlagunen und Flüsse, die in die Adria münden.
Uns zieht es immer wieder in die Richtung. Auch diesmal. Nachdem wir uns drei Wochen die Toskana angeschaut haben, starten wir danach in den Nordosten der Emilia.
Tipp für Naturfotografen:
Durch Zufall haben wir im Po-Delta eine Kolonie Rötelfalken gefunden. Wir haben sie bereits zweimal besucht. Mehr Infos im Bericht über das Po-Delta.
Wir haben dem Po-Delta einen eigenen Bericht gewidmet:
Bologna - die Stadt der Mortadella
Die dritte Spezialität aus der Emilia Romagna ist die Mortadella. Sie stammt aus Bologna, der Hauptstadt der Emilia. Wir haben Bologna bereits vor vielen Jahren besucht, leider gibt es keine Fotos mehr, aber dafür ein paar Informationen über die Wurst:
Infobox: Mortadella
Die Wurst ist so eng mit Bologna verbunden, dass man sie oft einfach als „La Bologna“ bezeichnet. Die Wurst gibt es schon lange dort und läßt sich bis zur Römerzeit zurückverfolgen. Der Begriff stammt wahrscheinlich vom Mörser (ital. Mortarium) ab, einem Gerät zum Zerkleinern von zum Beispiel Schweinefleisch. Das erste bekannte Rezept stammt aus dem 17. Jahrhundert und stellt heute den Vorläufer der heutigen Produktionsspezifikationen dar.
Die Mortadella wird ausschließlich aus Schweinefleisch hergestellt und ist eine Brühwurst. Typisch ist die rosa Farbe und der unverwechselbare Geschmack. Die Farbe stammt aus dem mageren Muskelfleisch des Schweins. Das weiße Fett stammt aus erlesenem Fettgewebe des Schweins. Was alles verwendet werden darf, ist in den Produktionsspezifikationen niedergelegt.
Heute wird die Mortadella auch außerhalb der Grenzen den Emilia Romagna hergestellt. So kann man sie im Piemont, in der Lombardei oder auch in Venetien und im Trient und in der Toskana finden.
Unweit von Bologna kommen die Motorsportfans zum Zuge:
Modena und Maranello = Ferrari
Beide Orte liegen im Norden der Emilia Romagna und am südlichen Rand der Po-Ebene, ein paar Kilometer westlich von Bologna. Diese Orte sind fest verbunden mit dem Namen Ferrari.
Das Ferrari-Werk ist in Maranello und erstreckt auf über 240.000 Quadratmeter. Die Karosserien werden in Modena hergestellt.
In beiden Orten gibt es jeweils ein Ferrari-Museum.
- Im Museum in Modena werden hauptsächlich Modelle der Autos ausgestellt.
- Das Museum in Maranello geht mehr auf die Geschichte und Entstehung von Ferrari und die Etablierung von Ferrari als Rennwagen ein.
Eine Besichtigung des Werks selbst ist nur als Ferrari Kunde möglich. Alternativ gibt es eine Panorama-Tour, bei der man den Shuttlebus nicht verlassen darf. Auch Fotografieren ist verboten.
andere Reiseziele in Italien:
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VG23/10.450
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