Tipps für Reisen um Valencia und entlang der Costa Blanca
- Costa del Azahar
- Die Costa Blanca und ihr Hinterland
- Dinosaurierspuren
- Kult-Stellplatz Finca Caravana
- Die Steppe von Pétrola
- Übersichtskarte
Weiter reisen nach Andalusien
Wir sind jetzt in der Provinz Valencia, die zur autonomen Region Comunidad Valencia gehört. Entlang der Costa del Azahar, der "Küste der Orangenblüten" wechseln sich Städte und Feriensiedlungen ab. Dazwischen findet sich aber neben Orangen- und Olivenplantagen immer wieder ein Naturpark.
Peniscola
Direkt an der Küste liegt Ort Peníscola. Seine malerisch auf einer vorgelagerten Halbinsel gelegenen Burg ist einn nettes Fotomotiv.
Costa del Azahar
Wir sind über die Weihnachtsfeiertage unterwegs. Daher hat das Informationszentrums des Parc Natural del Prat de Cabanes-Torreblanca leider geschlossen. Direkt daneben finden wir aber den Ort an dem wir die nächsten zwei Tage verbringen werden.
Es ist zwar nur ein normaler Parkplatz, aber es stehen noch einige andere Wohnmobile hier, es gibt keinen Durchgangsverkehr und das Meer ist zu sehen und in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen. Das Feuchtgebiet des Naturparks mit seinen Lagunen liegt direkt nebenan. Weiter Richtung Süden führt ein Bohlenweg, der zum Spazierengehen und Radfahren einlädt, entlang der Küste in den stark touristisch geprägten, im Moment aber fast ausgestorben wirkenden Orts Orpesa.
Unser Übernachtungsplatz:
- Torre de Sal am Informationszentrums des Parc Natural del Prat de Cabanes-Torreblanca
- GPS 40.136154, 0.164812
- heute stehen hier Verbotsschilder, im Winter übernachten aber immer wieder Wohnmobile
Die Costa Blanca und ihr Hinterland
Costa Blanca bezeichnet einen Küstenabschnitt der spanischen Provinz Alicante, der sich von Dénia im Norden bis Pilar de la Horadada im Süden erstreckt. Hier reiht sich nun Ort an Ort, Ferienanlage an Ferienanlage. Wir wollen deshalb diese Region um Valencia großzügig umfahren und das Hinterland erkunden.
Durch das Hinterland der Costa Blanca

Wie schon zwei Tage zuvor stellen wir fest, dass nur eine halbe Fahrstunde entfernt das Bergland und eine andere Welt beginnt. Kleine Ort liegen weit verstreut an die Berghänge gepresst oder in kleine Täler gedrückt. Die am heutigen Feiertag bei Sonnenschein in den Cafés sitzenden oder sich auf der Straße unterhaltenden Einwohner schauen uns hinterher, als hätten sie noch nie ein Wohnmobil gesehen. Das ist zwar vielleicht ein wenig übertrieben, aber zumindest fallen wir am zweiten Weihnachtstag hier etwas auf.
Gewagt schlängelt sich die teilweise enge, aber immer gut zu befahrende Straße durch die Berge und entlang von tiefen Schluchten. Man fühlt sich an die Filmsets von Italowestern versetzt, die teilweise auch tatsächlich etwas weiter südlich gedreht wurden, und wartet darauf, dass gleich ein bewaffneter Mexikaner mit Schlapphut vorbeigeritten kommt.
Dinosaurierspuren
Statt auf Cowboys treffen wir am Weg aber auf Ausgrabungen aus vorgeschichtlicher Zeit. Auf einem Parkplatz direkt am Weg weisen eine Tafel und ein Infopavillon (leider nur in spanisch und katalanisch) auf ein etwas tiefer gelegenes Flußbett hin, in dem man versteinerte Dinosaurierspuren (Icnitas de Dinosaurios) entdecken kann.
- GPS Dinosaurierspuren: 39.178186, -0.787541
Ein schöner Ort, wenn auch leider in einem schlechten Zustand, so dass nur noch wenige der Abdrücke zu erkennen sind.
Ein Muss für alle Marokko-Fahrer:
Kult-Stellplatz Finca Caravana

Normalerweise findet man in unserem Blog keine ausführlichen Besprechungen von Stellplätzen. Normalerweise bleiben aber wir auch nicht mehrere Tage am gleichen Ort stehen, sondern ziehen spätestens nach zwei Übernachtungen weiter. Normalerweise kommen wir auch nicht immer wieder, aber auf der Finca Caravana ist alles anders.
Bei unserer Ankunft werden wir von Franze, einem fahrenden Zimmermann aus Deutschland, begrüßt, der derzeit aufgrund eines Unfalls des ersten Eigentümers den Platz betreibt. Man merkt sofort, das hier ist weder Stellplatz noch Campingplatz, sondern ein Platz für Leute, die anders reisen als die Überwinterer, die man auf den Stellplätzen am Meer trifft.
Für Reisende auf dem Weg nach Marokko oder Südspanien/Portugal ist ein Stopp auf der Finca Caravana eigentlich ein Muss. Wir jedenfalls fühlen uns sofort zuhause und beschließen ganz gegen unsere Gewohnheit länger zu bleiben.
- Finca Caravana GPS 38.714228, -1.11963

Abends sitzt man zusammen am Lagerfeuer, Zimmermann Franze hat für alle gekocht. Es schmeckt super, auch wenn die Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt sind.
Wir haben uns noch nie auf einem Stellplatz so wohl gefühlt.
Update Jan. 2020:
Mittlerweile hat Zimmermeister Franze den Stellplatz mitten im Nichts fest übernommen und seinen Lebenstraum, die Reise nach und durch Afrika erst einmal auf Eis gelegt. Kürzlich hat er sogar Gelände hinzugekauft und weitere Parzellen eingerichtet.
Franze steckt viel Zeit in die Aufforstung des Geländes und hat viele hochfliegende Pläne. Wir fänden es aber schön, wenn er gleichzeitig etwas mehr Energie in die Instandhaltung des eigentlichen Platzes verwenden würde. Vor allem die Gemeinschaftsfläche, darunter der Lagerfeuerplatz und die gemeinsame Küche, sind derzeit in keinem guten Zustand. Die Unwetter der letzten Zeit haben sicher massiv ihre Spuren hinterlassen. Dies rechtfertigt aber nicht, dass der Platz in Teilen einem Schrottplatz gleicht. Der Charme der Finca hat doch sehr gelitten. Trotzdem, wir kommen sicher wieder und hoffen, dann den alten Flair wieder zu finden.
Update Jan. 2021:
Während der Corona-Pandemie sind nur noch wenige Wohnmobilfahrer gekommen und Zimmermann Franze kam in finanzielle Schwierigkeiten. Wir und ganz viele seiner Stammkunden haben ihn durch Spenden unterstützt.
Mehr über den Zimmermann aus Deutschland
Franze stammt aus Deutschland. Dort hat er aber vor schon vor einigen Jahren alle Zelte abgebrochen, um sich auf seine Lebensweltreise zu machen. Seinen Unterhalt verdient er sich als fahrender Zimmermann.

In seinen diversen Fahrzeugen (2 LKWS und 2 Anhänger) führt er nach eigenen Angaben genug Werkzeug mit, um bei Bedarf ein Haus bauen zu können. Außerdem hat er eine in seinen Anhänger integrierte Außenbadewanne, einen Gemüsegarten auf dem Dach, diverse Tiere, darunter auch Hühner und Kaninchen dabei. Ach, und Platz zum Schlafen und Arbeiten bleibt ihm in seinem Fuhrpark auch noch.
Seit Juni 2016 betreibt er den Stellplatz Finca Caravana, hofft aber spätestens 2018 seine Reise weiterführen zu können. Sein nächstes Ziel ist Südafrika, das er entlang der Westküste Afrikas erreichen will. Bis dahin hofft, er auch noch einen geeigneten Reisepartner gefunden zu haben.
Inzwischen hat er sein Ziel aufgegeben und hat den Platz selbst übernommen.
Nicht nur wir sind auf Franze aufmerksam geworden. Auch das ZDF hat schon in seiner Reihe 37° über ihn berichtet.
Franze und seine Flotte:
Abstecher gen Westen
Die Steppe von Pétrola
Wir sind einmal mehr auf der Suche nach der Großtrappe. Das waren wir schon häufiger mit mehr oder weniger großem Erfolg auf unserer letzten Portugal/Spanien Reise und in Deutschland in der Nähe von Buckow in der Märkischen Schweiz. Dieses Mal haben wir im Netz einen Hinweis darauf gefunden, dass es in nur etwa 50km Entfernung von der Finca Caravana Großtrappen geben soll und man vor allem in der Gegend zwischen Petrola und Corral-Rubio gute Chancen habe, die scheuen Vögel auch wirklich zu sehen.
Auf dem Weg dorthin kommen wir durch ein landschaftlich besonderes Gebiet. Jetzt im Winter äußerst karg, erstreckt sich zwischen vereinzelten Olivenbäume Steppe und im Moment brach liegende landwirtschaftliche Flächen mit tiefrotem Boden. Mehrfach trifft man auf Lagunen mit diversen Wasservögeln und bei Pétrola auf der Laguna Salada sind auch Flamingos zu sehen.
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Vogelbeobachtungshütte in der Laguna Salada
GPS 38.834298, -1.561029

Unterwegs sehen wir diverse Greifvögel, darunter auch einen Wanderfalken im Flug .... und auf dem Rückweg am Nachmittag auch das, was uns hierher gezogen hat: zwei Großtrappen. Für uns die ersten dieser Vögel, die wir außerhalb eines Wiederansiedlungsgebiets in „freier Wildbahn“ sehen.
Wo kann man Großtrappen noch beobachten? HIER
Wohin geht es als nächstes?
N23/8500
Besuche seit 15.11.23: