Portugal (1): Mit dem Wohnmobil an der Südküste der Algarve

Tipps, Stellplätze und mehr ...


Unsere Tour durch den Süden der Algarve startet an der Grenze zwischen Portugal zu Spanien, die hier durch den Fluss Guadiana gebildet wird. Wir waren schon mehrfach in der Algarve und haben die Region dabei sowohl durch Portugal als auch von Spanien kommend angefahren.


An der Grenze zu Spanien:

Castro Marim


Castro Marim Algarve Sandalgarve
Castro Marim

Die Wohnmobildichte hier ist ungeheuerlich. Hinter jeder Ecke steht oder fährt ein Mobil. Und umso näher wir dem Meer kommen, umso schlimmer wird es. Allerdings hatten wir damit gerechnet. Wer als Wohnmobilist an der Algarve mit Einsamkeit rechnet, macht etwas falsch. Wir gehen also einkaufen, inspizieren die örtlichen kostenpflichtigen und kostenlosen Wohnmobilstellplätze und fahren dann erst einmal wieder ins Hinterland. Wir wollen einen Stop im Naturpark bei Castro Marim einlegen, um uns in diesem Vogelschutzgebiet umzuschauen und zu planen, wie es von hier aus weitergeht.

Kartenmaterial Spanien / Portugal

 

Wer wie wir nicht immer über die großen Straßen fahren möchte, sollte sich Kartenmaterial mit einer Maßstab von 1:400.000, besser sogar 1:300.000 zulegen.

 

Wir empfehlen für die beiden Länder diesen:

MARCO POLO

Reiseatlas Spanien, Portugal

1:300.000

 

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Naturpark von Sapal de Castro Marim


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Löffler vor einer Brücke im Naturpark Sapal de Castro Marim

Der Park im Mündungsgebiet des Rio Guardiana wurde als das erste Schutzgebiet auf dem portugiesischen Festland eingerichtet. Da der Zugang zu einigen Bereichen zum Schutz der Natur nicht oder nur mit Sondergenehmigung gestattet, bietet sich ein Besuch im Informationszentrums

  • GPS 37.230980, -7.426238

an, um mehr über die aktuell zugänglichen Wege zu erfahren. Hier gibt es auch den Schlüssel zur Beobachtungshütte in der Nähe.

Auf einem kurzen Rundgang entlang der dortigen Salinen treffen wir auf einen der beiden Ranger des Parks , der uns auf unser Auto anspricht. Es entspinnt sich ein interessantes Gespräch unter Biologen. Er gibt uns uns in exzellentem Englisch einige gute Tipps zur Erkundung des Parks. Wir bekommen von ihm viele weitere Informationen zum Gebiet, der Vogelwelt, weiteren Beobachtungspunkten und zu Parkmöglichkeiten für Wohnmobile. Danke Filippe.

Bei einem zweiten Besuch im nächsten Jahr wollen wir Filippe wieder treffen. Wir haben Glück: Die Dame am Infoschalter sagt uns, dass der Ranger gerade in der Nähe ist... und noch besser, er erinnert sich an uns, wahrscheinlich doch aber mehr an unser Wohnmobil. Filippe nimmt sich Zeit und uns mit auf eine Tour, auf der wir unter anderem Flamingos, Löffler, Flamingos, mehrere Fischadler und einen großen Trupp Schwarzhalstaucher in ihrem Habitat zu sehen bekommen. Alleine wären wir trotz aller Geduld sicher deutlich weniger erfolgreich gewesen.

 


Restaurant-Tipp:

Am Abend gehen wir zusammen in einem typischen Restaurant Essen.

  • Restaurante Dom Rodrigo
  • GPS 37.196513, -7.512630

Das Lokal ist in einer alten, aufgegebenen Bahnstation mitten im Nichts untergebracht.

 

Wir schwelgen in Vorspeisen wie Ziegenkäse und Conquilhas (kleinen Muscheln) und genießen im Anschluß eine Seezunge mit in Schale gekochten Kartoffeln und selbstgemachten Chips. Ganz nebenbei erfahren wir aus erster Hand mehr über die Arbeit und das Leben eines Rangers in Portugal.

 


Sumpfohreulen

Mit dem Wohnmobil an der Algarve
Foto Archiv

Wir verbringen eine ruhige Nacht im Naturpark und beherzigen natürlich wie immer den Grundsatz, in der Natur keine Spuren zu hinterlassen. Am nächsten Morgen drehen wir erneut eine kurze Fotorunde, bevor wir Philippes Empfehlung folgend, auf die sich von Vila Real de Santo Antonio entlang des Rio Guadiano ins Meer streckende Landzunge fahren, um Ausschau nach der dort lebenden Sumpfohreule zu halten. Leider bekommen wir diese zum Teil tagaktive Eule nicht zu sehen, obwohl einige mit Fernglas und Fotoapparat bewaffnete Portugiesen darauf hindeuten,  dass auch andere davon gehört haben, dass diese hier vorkommt.


von Castro Marim bis Faro

Die Sandalgarve


Im Osten der Algarve, von der spanischen Grenze bis Faro, der Hauptstadt der Algarve, erstreckt sich die Sandalgarve. Ein etwa 60 Kilometer langer Abschnitt dieser Küste von Tavira bis Faro steht seit 1987 als Naturpark Ria Formosa unter Schutz.

Die Küste hier wurde durch das große Erdbeben von 1755 und den mit diesem einhergehenden Tsunami geschaffen. Die der Küste vorgelagerten Inseln, die den Zugang zur eigentlichen Küste nur per Boot erlauben, sind so entstanden, der Flusslauf veränderte sich und viele Gebäude wurden zerstört. Ein äußerst eigenartiger Gedanke, insbesondere wenn man zwei Tage später von einem starken Seebeben vor Spanien hört, dass allerdings praktisch keine Auswirkungen hat. Wir jedenfallls bekommen nichts mit.

Mit dem Wohnmobil in der Algarve

Unser Weg führt uns auf der Küstenstrasse. Die Orte gefallen uns nicht wirklich. Alles sehr touristisch, verbaut und landschaftlich nicht wirklich attraktiv. Sie haben wenig Charme und es wimmelt nur so von Wohnmobilen.

 

Wir fragen uns wirklich, ob sich in Frankreich derzeit noch ein einziges Wohnmobil auf der Straße befindet oder ob die alle hier in Portugal unterwegs sind. Für uns bedeutet das, dass wir am frühen Nachmittag einen Stellplatz suchen müssen, damit wir überhaupt noch unterkommen. Das nervt!

 

Kurz vor Tavira finden wir aber einen netten Platz zum Übernachten. Leider ist hier das Übernachten heute nicht mehr erlaubt; der Platz ist aber trotzdem ein netter Ort, einen Blick auf die Lagunen zu erhaschen:

  • Parkplatz an der Lagune, GPS 37.119997, -7.620782

Die Gegend wird von vielen Einheimischen zum Spazierengehen entlang des Flusses und in den Dünen genutzt. Auf dem Rio Gilao, der Tavira mit dem Meer verbindet, fährt das ein oder andere Boot. Bei Ebbe liegen die Segeljachten auf Grund.


Freistehen in Portugal:

Nach unserem Verständnis ist freies Campen in Portugal verboten, Übernachten wird häufig toleriert, solange es bei einer einmaligen Übernachtung bleibt und kein Campingverhalten gezeigt wird. Bisher haben wir keine schlechten Erfahrungen gemacht, wir planen aber weiterhin größere Ansammlungen von Wohnmobilen zu meiden. Wir haben gehört, dass hin und wieder inoffizielle "Stellplätze"geräumt und gegebenenfalls auch nicht ganz billige Strafzettel verteilt werden.


beeindruckende Natur in der Sandalgarve

Der Parque Natural da Ria Formosa


Übersetzt bedeutet der Name so viel wie „wunderschöne Mündung“. Und diesen Namen trägt der Parque Natural da Ria Formosa zu Recht. Der Park liegt an der Küste vor Olhao in der Algarve und erstreckt sich über ein Gebiet von etwa 170 Quadratkilometern. Der Naturpark umfasst eine weitläufige Lagunenlandschaft, die durch mehrere der Küste vorgelagerte Inseln eingeschlossen wird, und bietet diversen Vogelarten eine Heimat. Aber nicht nur Ornithologen kommen hier auf ihre Kosten.


Besucherzentrum Olhao

Aufgrund eines Hinweises in unserem Reiseführers machen wir einen Abstecher zum Besucherzentrum des Parks.

  • Eingang zum Park: GPS 37.033024, -7.821898

Hier kann man das Wohnmobil auf dem angeschlossenen Besucherparkplatz abstellen, um den zu Fuß zugänglichen Bereich des Naturparks neben dem Besucherzentrum zu erkunden.

 

Das Gebiet erweist sich als idyllische Oase, in der sich die wenigen Besucher verlieren. Er gibt einen Überblick über die Landschaft des Naturparks: Wiesen, Pinienwald, Dünen, Lagunen und Meer.

Außerdem sind einige römische Ruinen zu besichtigen, die die Wurzeln der Fischverarbeitung dokumentieren. Auch eine Gezeitenmühle ist erhalten, wie sie in dieser Art ab dem 13. Jahrhundert entlang der Küste im Betrieb waren.

 

Wir genießen die Ruhe und werden bei einem kurzen Regenschauer ordentlich nass, sodass wir nach kurzer Zeit wieder zurück ins Wohnmobil müssen. Trotzdem hat sich der Besuch im Park gelohnt.

Wir übernachten auf einem ausnahmsweise mal wieder kostenpflichtigen Stellplatz im Hinterland von Olhao. Der Platz ist im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig, da im Stil einer Westernranch gestaltet und fest in französischer Hand, entpuppt sich aber als sehr gemütlich. Das W-LAN ist außerdem extrem schnell, was wir exzessiv ausnutzen. Größere Datenmengen gehen heute durch den Äther.

  • Moncarapacho: Parque Caravaning Far West R66,
    Stellplatz im Stil einer Western-Ranch,
    kostenpflichtig, Wifi, Strom, Ver-/Entsorgung, Bar
    GPS 37.082961, -7.764871

Uns zieht es weiter gen Westen. An den teilweise idyllisch gelegenen Parkplätzen sind  lange Strandspaziergänge möglich, romantische Sonnenuntergänge und Sonnenaufgänge inklusive.

Portugal Sandalgarve Naturpark Ria Formosa Reisemobil Wohnmobil Reisebericht Stellplätze Wohnmobilstellplätze
Sonnenaufgang am Ria Formosa

von Faro bis Sagres:

Die Felsalgarve


Die Felsalgarve ist der Innbegriff der Algarve: Von Felsen umgebene kleine Sandbuchten, steil ins Meer abfallende Klippen und türkisblaues Wasser mit idyllischen Stränden.

Unser nächster Stellplatz liegt nun direkt an der Felsalgarve bei Albufeira am Praia dos Arrifes.

  • Parkplatz Praia dos Arrifes GPS 37.075573, -8.278292

Hier stehen zwar bereits einige andere Wohnmobile, aber wir entscheiden uns, trotzdem über Nacht zu bleiben.


Unser nächstes Ziel:

Silves - die maurische Hauptstadt


Das kleine Städtchen liegt im Hinterland der Algarve und so etwas abseits der üblichen Sehenswürdigkeiten wie Strand, Steilküste und Ozean. Trotzdem hat der Ort gerade für Wohnmobilfahrer viel zu bieten. War es in der Vergangenheit Anlaufpunkt für viele, die sich wild auf den großen Parkplätzen am Fluß Arade lagerten, hat der Ort mittlerweile 3 offizielle Wohnmobilstellplätze.

Mit dem Wohnmobil in der Algarve
Blick auf Silves (im Hintergrund das Castelo de Silves

Diese sind zwar verhältnismässig eng, eigenen sich aber gut für einen Zwischenstopp. Manch einer bleibt sogar länger, denn die Altstadt mit ihren alten Gebäuden, dem maurischen Castelo und den vielen Restaurants und Bars sowie die Lage der zwei Wohnmobilstellplätze am Fluss bzw. direkt unterhalb der Burg ist attraktiv. Aber auch die Stadtverwaltung gibt sich ersichtlich Mühe und so gibt es ein Hallenbad, eine Laufstrecke mit Trimmdichpfad, öffentlich zugängliche Sportflächen mit Klettermöglichkeiten und Spielplätze.

 

Wir müssen aber erst einmal Wäschewaschen. Glücklicherweise ist diese trocken, bevor in der Nacht der große Regen einsetzt.....und wir den nächsten Tag im Auto mit Arbeiten verbringen.

 

Unsere Stellplatz:

  • Silves: Wohnmobilstellplatz Castelo,
    mit allem (einschließlich Waschmaschine und WiFi),
    kostenpflichtig
    GPS 37.193668, -8.436768

 


Abstecher in die Berge

Monchique


Nachdem wir in Silves den dringen nötigen Waschtag eingelegt haben, machen wir uns erneut auf den Weg , dieses Mal Richtung Norden, in die Berge. Wir haben klares Wetter und so gewährt uns unser Weg immer wieder spektakuläre Ausblicke weit über das Land bis zur Küste und auf das Meer.

Am Hang des Berges Fóia liegt Monchique, der wichtigste Ort des Gebirges auf rund 500 Meter über dem Meeressoiegel. Die Häuser sind weiß getüncht und mit den Straßen aus Kopfsteinpflaster hat der Ort seinen eigenen Charme.

 

Von Monchique aus machen wir noch einen Abstecher auf den höchsten Berg Fóia in der Umgebung und legen auf etwa 800m einen Stopp auf einem Aussichtspunkt ein.

  • Parkplatz GPS 37.316251, -8.593146

Hier gibt es sogar eine Quelle, aus der offenbar Trinkwasser sprudelt. Eine Tafel am Parkplatz erklärt die geologischen Besonderheiten, insbesondere die Kissenverwitterung des Gesteins.

 

Für den Rückweg zur Hauptverkehrsstraße wählen wir eine Nebenstraße und sind plötzlich mit sehr engen Wegen und extremem Gefälle von 20 Prozent konfroniert: Paul ist begeistert. Die Äste der Korkeichen "streicheln" seinen Aufbau und endlich darf das Getriebe einmal zeigen, was es so draufhat. Wir freuen uns, dass er so ein "schmales Hemd" ist. Ansonsten würden wir das hier nicht machen wollen.

 

Wir finden einen wirklich netten, kleinen Wohnmobilstellplatz etwas östlich von Monchique in dem kleinen Ort Alferce:

  • Wohnmobilstellplatz Alferce GPS 37.334740, -8.489021

Am nächsten Tag geht es noch einmal nach Silves, bevor wir dann wieder an die Küste zurückkehren:

 


Die Felsalgarve südlich von Silves


Auf vorherigen Reisen haben wir die Küste der Algarve im Wesentlichen gemieden, da es uns hier einfach zu voll war. In diesem Jahr wollen wir der Region aber noch einmal eine Chance geben. So begeben wir uns auf eine Tagestour entlang der Felsküste rund um Carvoeiro und Benagil mit ihren malerischen Klippen.

Mit dem Wohnmobil in der Algarve
Der natürliche Doppelbogen am^

Die Felsküste ist beeindruckend und bietet unzählige schöne Motive, wie z.B. der Doppelbogen an der Praia Marinha:

  • GPS 37.089631, -8.413792
Praia Marinha
Praia Marinha

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N750

 

 

 

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1 Aufgrund des Kleinunternehmerstatus gem. § 19 UStG erheben wir keine Umsatzsteuer und weisen diese daher auch nicht aus.