Spanien: Andalusien mit dem Wohnmobil

Teil 1: vom Gabo de Gata bis nach Gibraltar


Andalusien, dass heißt mehr als 800 Kilometer Küste, zwei Nationalparks und Städte wie Sevilla, Cordoba oder Granada. Aber die Region bietet viel mehr. Wir machen einen großen Bogen um die Städte und erkunden die spektakuläre Natur:


Parc Natural de Cabo de Gata-Nejar


Mit dem Wohnmobil in Andalusien

Südlich von Carboneras liegt der Parc Natural de Cabo de Gata-Nejar, der sich bis kurz vor die Tore der Großstadt Almeria erstreckt. Das von der UNESCO als Biosphärenreservat ausgewiesene Gebiet ist im wesentlichen eine Halbwüste. Da es aber kurz vor unserem Besuch in der Region geregnet hat, präsentiert sich die sonst so karge Landschaft für uns wenigstens zum Teil in hellem Grün, gesprenkelt mit dem Gelb blühenden Sauerklees.

Ein Hinweis für Wohnmobilfahrer, die von Norden kommen:


Südlich von Carbonera ist das Parken im Park reglementiert. Wie wir hören, werden das Parkverbot besonders für Camper auch kontrolliert. Ein Versuch frei zu stehen, ist somit nicht angeraten. Auch eine Fahrt zur Spitze des Kaps ist von Norden kommen nicht direkt möglich. Die Schotterpiste endet kurz vor dem Kap in einem von einem für Fahrzeuge gesperrten Wanderweg auf einem Parkplatz.

  • Parkplatz GPS 36.733579, -2.147846

Von hier kann man endlose Wanderungen durch den Park unternehmen.


Faro de Cabo da Gata

Ein Umweg von etwa 30 km bringt uns quer durch den Park von Westen doch noch an den Leuchttum "Faro de Cabo da Gata" heran.

Am Küstenabschnitt vor dem Leuchtturm liegen Salinen, die für uns als Vogelfreunde besonders interessant sind. Bereits die Römer sollen hier Salz gewonnen haben.

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Im Bereich der Salinen gibt es große Parkplätze, auf denen zumindest außerhalb der Saison Wohnmobile zumindest tagsüber toleriert werden.

Mit dem Wohnmobil in Andalusien
Parkplatz am Playa de la Fabriquilla

Unser Wohnmobil-Stellplätze:

  • offizieller Stellplatz Cabo de Gata:
    GPS 36.778722, -2.242960
  • Playa de la Fabriquilla:
    GPS 36.738988, -2.207888,
    auf diesem Parkplatz wurde das Übernachten das letzte Mal noch geduldet. Ob das heute noch so ist, können wir nicht sagen.

Die einzige echte Wüste Europas:

Die Wüste von Tabernas


Tabernas Spanien Wüste mit dem Wohnmobil
Wüstenlandschaft mitten in Europa

Landeinwärts von Almeria liegt auf dem Gebiet des Ortes Tabernas die einzige echte Wüste Europas.

Abgeschnitten von Feuchtigkeit bringenden Winden durch die bis zu 3500m hohen Berge der Sierra Nevada im Westen und die Sierra de los Filabres und die Sierra Alhamilla fällt hier selbst im Vergleich mit dem trockenen, heißen und im Sommer oft "Bratpfanne Spaniens" genannten Andalusien, praktisch kein Regen. Die schroffen Berghänge, ausgetrockneten Flussbetten und kargen Ebenen versetzen den Reisenden ganz plötzlich in eine andere Welt, die an die Wüsten Nordamerikas erinnert.

 

Nicht umsonst wurden hier seit den 1950 Jahren diverse Filme gedreht, darunter „Spiel mir das Lied vom Tod“ und „Der Schuh des Manitu“, von denen noch die Kulissen alter Drehorte zeugen. Zwei erhaltene „Westernstädte“ können besichtigt werden und es werden Shows angeboten.


Die Sierra Nevada


Wüste von Tabernas und die Sierra Nevada mit dem Wohnmobil
Sierra Nevada - schneebedeckte Gipfel bis 3.500 m im Süden Spaniens

Für uns geht es weiter entlang der Sierra Nevada, dem höchsten Gebirge der Iberischen Halbinsel. Im Winter sind die fast 3500m hohen Berge dauerhaft schneebedeckt. Der Ort Hoya de la Moya hat sich dem Wintersport verschrieben; das übrige Kerngebiet ist aber als Nationalpark geschützt.

 Wir entscheiden uns für die sich südlich durch die Sierra ziehende Straße A348 und werden mit spektakulären Ausblicken auf in der Landschaft verteilte, meist weißen Dörfer belohnt. Auch in teils den Fels gebaute Höhlenwohnung sind immer wieder zu sehen.

 

Mit dem Wohnmobil in Andalusien
Höhlenwohnungen

So wild die Natur hier wirken mag, praktisch das gesamte Land am Fuß der Berge ist landwirtschaftlich genutzt. Öliven- und Mandelplantagen sind vorherrschend und bilden in weiten Abschnitten, wenn auch schön anzusehend, reine Monokulturen. In flacheren und tiefer gelegenen Abschnitten scheint aber auch Getreideanbau möglich, jetzt Anfang Januar sieht man auf den Feldern das erste Grün.

 

Unser Übernachtungsplatz:

  • Presa de Béznar:
    Parkplatz am Stausee mit schönem Blick
    GPS 36.915691, -3.537653

 


südlich von Antequera

Naturpark El Torcal


Iberischer Steinbock im Naturpark El Torcal bei Antequera mit dem Wohnmobil
Iberischer Steinbock im Naturpark El Torcal bei Antequera

Der Naturpark El Torcal ist ein Karstgebirge mit imposanten Felsformationen und einer interessanten Tier- und Pflanzenwelt. Noch vor 100 Millionen Jahren war diese heute etwa 40 km von der Küste des Mittelmeers entfernt liegende Region in der Provinz Malaga von Meer bedeckt. Auf dem Boden dieses Urmeeres setzten sich die Überreste von Krusten-und Schalentieren ab. Durch das Absinken des Meeresspiegels und Auffaltungen des Bodens gelangte das sich daraus bildende Sedimentgestein Kalk an die Oberfläche. Die heutige wild zerklüftete Form des Gebirges mit ihren teils wie von Menschenhand aufgestapelt wirkenden Steinformationen entstand durch die für Karstlandschaften typische Kohlensäureverwitterung.

Ein Besuch des auf dem Gipfel gelegenen Informationszentrums lohnt selbst außerhalb der Öffnungszeiten, liegen dort und auf dem Weg dorthin doch diverse Aussichtspunkte. Mit etwas Glück und Geduld kann man hier Geier und auch Exemplare des Iberischen Steinbocks, einer felsiges und bergiges Gelände bewohnenden Ziegenart und nahem verwandten des Alpinen Steinbocks vor die Linse bekommen.

  • Informationszentrum: GPS 36.952919, -4.544458

 

Mit dem Wohnmobil in Andalusien

Parkplätze:

  • auf den Parkplätzen entlang der Straße A7075 und am Informationszentrum ist das Parken nur  tagsüber erlaubt. Tipp: Die Tiere sieht man am besten ganz früh morgens oder am Abend. 

Wir konnten noch ohne weiteres auf einem der Parkpläze übernachten. Einen offiziellen Stellplatz gibt es in Antequera:


Antequera

In Antequera , das aufgrund seiner geographisch zentralen Lage auch Herz Andalusiens genannte wird, gibt es zwei ca. 6000 Jahre alte Dolmen, die zu den wichtigsten Megalithanlagen Europas gehören. Leider sind die zum UNESCO Welterbe zählenden Steingräber heute nicht geöffnet und wir müssen uns mit einem Blick über die Mauer begnügen.

 

In dem Ort gibt es einen offiziellen Stellplatz:

  • Wohnmobil-Stellplatz: 37.021450, -4.572102

Naturpark Fuente de Piedra


Kurz hinter Antequara liegt inmitten von Olivenhainen der Naturpark Fuente de Piedra. Die Laguna de Fuente de Piedra ist ein Feuchtgebiet in der Provinz Málaga. Die Wasserfläche ist bis zu 6,5 Kilometer lang und 2,5 Kilometer breit und bedeckt dann 1300 Hektar.

Die Lagune wird vor allem durch Regenfälle und Grundwasser gespeist, im Sommer ist sie aufgrund der Verdunstung kleiner, das Salz kristallisiert an der Oberfläche. Ein Grund für die Besonderheit und Schönheit der Laggune  ist eine der größten Brutkolonien von Flamingos in Europa.

Eine erste Orientierung über das besonders aus ornithologischer Sicht interessante Gebiet gibt ein Besuch im Informationszentrum beim Ort Fuente de Piedra

  • GPS 37.132768, -4.742556).

Das Besucherzentrum liegt auf dem Berg Cerro del Palo, von wo aus man einen hervorragenden Blick auf die Lagune hat. Hier erhält man Informationen über hier vorkommenden Flamingos.

Sowohl in der direkten Umgebung des Zentrums als auch rund um die Laguna gibt es diverse Beobachtungshütten. Aufgrund des bei unserem Besuch niedrigen Wasserstands sind Beobachtungen allerdings schwierig, da sich der Wassersaum weit zurückgezogen hat.

Wir sehen aber trotzdem große Möwenschwärme, Stelzenläufer, diverse Entenarten, darunter Löffelenten und aus der Ferne auch die rosa Flamingos, die hier brüten und für die das Gebiet bekannt ist. Auf den umliegenden Feldern stehen Kraniche.

Kraniche auf den Feldern rund um die Laguna de Fuente de Piedra
Kraniche auf den Feldern rund um die Laguna de Fuente de Piedra

Unser Übernachtungsplatz:

  • Parkplatz an Mirador (Aussichtspunkt) an der Lagune.
  • GPS 37.108516, -4.801551

Auch die anderen Parkplätze entlang des Sees eignen sich zur Übernachtung.

 


Naturdenkmal Chaparro de la Vega


Der Chaparro de la Vega ist eine sehr große Eiche. Sie ist mehr als 700 Jahre alt und 13 m hoch und ihre Krone hat einen Durchmesser von 25 m.Sie wurde von der andalusischen Regierung zum Naturdenkmal erklärt.

  • GPS 36.958006, -5.426611

Der Baum steht in einer Landschaft mit sanft geschwungenen Hügeln und bewaldeten Wiesen, die typisch für die Sierra Sur von Sevilla ist und in der es auch einige steile Kalksteinmassive gibt.


Die "Weißen Dörfer" Andalusiens


Die Region rund um Malaga kennen wir bereits aus früheren Reisen ohne Wohnmobil. Auch die eigentlich sehr sehenswerten Städte Ronda, Cordoba, Granada und Sevilla haben wir bereits in der Vergangenheit besucht. Wir fahren daher weiter durch das bergige Landesinnere abseits der Städte und den Bettenburgen an der Küste und konzentrieren uns auf die Erkundung eines etwas anderen Andalusiens mit den Naturparks Sierra de Grazalema und Los Alcornocales. An der Straße A-373 südlich von Ubrique folgen wir einem Schild, das auf einen Vogelbeobachtungspunkt hinweist.

 

Nach einigen Kilometern Schotterpiste finden wir zu unserer Überraschung einen Platz vor, an dem offenbar immer wieder Geierfütterungen stattfinden. Die Tafel am Platz informiert darüber, dass dies notwendig sei, da die Vögel nicht mehr genug Aas finden würden. Insbesondere seit den Zeiten von BSE hätte sich die Art der Viehhaltung geändert. Kadaver toter Tiere würden schneller entsorgt und den Vögeln damit eine Nahrungsgrundlage geraubt.

Marktplatz von Grazalema mit Weihnachtsbeleuchtung
Marktplatz von Grazalema mit Weihnachtsbeleuchtung

Immer wieder treffen wir auch auf die „Weißen Dörfer“ für die Andalusiens Hinterland bekannt ist. Diese Dörfer und kleinen Städte gehen meist auf römische oder phönizische Siedlungen zurück, die von den Mauren weiter ausgebaut wurden. Besonders gut gefällt uns Grazalema in der Provinz Cádiz, das sich obwohl auf Touristen eingerichtet, mit seinen weiß gekalkten Häusern seinen fast exotischen, an Nordafrika erinnernden Charme erhalten hat.

Wir übernachten auf einem Parkplatz vor dem Ort und frühstücken im Cafe Rumores,  in dem wir an diesem Morgen die einzigen nicht spanisch sprechenden Gäste sind.


Unsere Wohnmobil-Stellplätze:

  • Grazalema:
    Parkplatz gegenüber der kleinen Kapelle „Ermita de la Virgen de los Ángeles“ aus dem 19. Jahrhundert (GPS 36.761976, -5.362227

 

Einen weiteren, wirklich sehr netten Stellplatz gibt es weiter südlich in Benarrabá:

  •  offizieller Stellplatz mit Blick über die Berge,
  • kostenfrei,
  • jeder der fünf Plätze mit eigener Ver- und Entsorgung
  • GPS 36.549336, -5.279020

Ronda



in Arbeit


Abstecher in eine andere Welt:

Marbella


Marbella gilt als Stadt der Schönen und Reichen in der Region. Nicht ganz so wie Monaco, besitzt der Ort eine große Popularität bei Promis. Der Badeort besitzt neben Jachthäfen und prachtvollen Villen auch eine sehenswerte Altstadt. Wem es gefällt, sollte mal vorbeischauen - wir haben das vor vielen Jahren gemacht und uns am Hafen einen nicht ganz so günstigen Kaffee geleistet.


der britische Posten am Mittelmeer:

Gibraltar


Wir waren hier schon einmal hier in Gibraltar und teilen die Meinung vieler anderer Reisenden, dass man hier vielleicht einmal gewesen sein sollte, aber nicht unbedingt ein zweites Mal hinfahren muss. Denn wirklich sehenswert ist dieser britische Vorposten am Mittelmeer unserer Ansicht nach nicht. Am meisten blieb uns die die Hauptzufahrt zur Stadt kreuzende Landebahn des Flughafens in Erinnerung, wo bei Starts und Landungen eine beschrankte Ampelanlage den Autoverkehr unterbricht.


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Malaga, Ronda, Marbeia, Gibraltar


N750

 

 

 

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1 Aufgrund des Kleinunternehmerstatus gem. § 19 UStG erheben wir keine Umsatzsteuer und weisen diese daher auch nicht aus.