Spanien: Pyrenäen - der Westen

Bergklöster, Nationalparks, spektakuläre Landschaften ... und viel mehr.

Die Bergkette der Pyrenäen trennt die Iberische Halbinsel vom Rest Europas und bildet die Grenze zwischen Spanien und Frankreich. Der Gebirgszug erstreckt sich über mehr als 400 Kilometern im Wesentlichen in West-Ost-Richtung. Der höchste Berg der Pyrenäen ist etwa 3.400 Meter hoch.

Wir starten unsere Tour durch die westlichen Pyrenäen kurz hinter Pamplona und folgen der Bergkette auf der spanischen Seite in Richtung Osten.


Lost Places an der

Yesa-Talsperre


Die Yesa-Talsperre liegt in den spanischen Vorpyränen den Fluss Aragón zu einem Stausee mit riesigen Ausmaßen auf. Der aufgrund seiner Größe manchmal auch "Meer der Pyrenäen" genannte See liegt landschaftlich schön, wirklich interessant macht ihn aber seine Umgebung.

 

Während der Flutung des Sees verschwanden ganze Orte im Wasser, teilweise wurde aber auch "nur" das Ackerland das die Lebensgrundlage der Dörfer bildete überflutet. Die Dörfer waren vorab enteignet und geräumt wurden. Die Dörfer Tiemas und Escó thronen als verlassene Wahrzeichen über dem See verfallen immer mehr. Es gibt aber auch Gebäude, die der See nur bei Niedrigwasser freigibt.

 

Wir sind im Februar unterwegs und der Wasserstand ist extrem hoch, so dass der See einige seiner Geheimnisse vor uns versteckt hält. Escó und das auf einer in den in den See ragenden Halbinsel liegende Tiemas zeigen sich uns allerdings als echte "lost places".

 

das verlassene Dorf Escó:

  • GPS 42°37'06.7"N 1°03'29.8"W

Parkmöglichkeit am Kreisverkehr bei Tiemas:

  • 42°37'02.0"N 1°06'53.0"W

Parkbucht an der Uferstraße. Von hier aus kann man bei niedrigem Wasserstand die ansonsten überfluteten Ruinen des Balneario de Tiermas sehen:

  •  42°36'49.5"N 1°06'27.2"W

 


Reizvoller Abstecher in die Berge

Bergkloster San Juan de la Peña


Wir verlassen die N-260 kurz vor San Juan Richtung Süden. Die A-1603 führt in vielen Serpentinen nach oben, vorbei an einem Beobachtungspunkt für Geier. Hier sehen wir sehr weit oben einige Gänsegeier, die sich mit Unterstützung der Thermik in den Himmel schrauben.

 

Direkt an der Straße treffen wir auf das ehemalige Benediktinerkloster San Juan de la Peña. Die Anlage liegt außergewöhnlich unter einem weit ausladenden Felsvorsprung und ist so versteckt, dass sie kaum Sonnenlicht erhält:

  • San Juan de la Peña GPS 42°30'27.7"N 0°40'23.2"W

Im 18. Jahrhundert wurde auf dem Hochplateau oberhalb der alten Klosteranlage ein Kloster (42°30'27.5"N 0°39'58.0"W) im barocken Stil errichtet.

Hinunter geht es über die A-1205 mit vielen Kurven nach Jaca, wo wir den örtlichen Wohnmobilstellplatz aufsuchen:

  • Stellplatz GPS 42°34'03.9"N 0°32'41.9"W

Es ist Wochenende, schönes Wetter und uns kommt es so vor, dass heute all wohnmobilfahrende Spanier unterwegs sind und genau hier parken. Wir entscheiden uns daher noch ein wenig weiter zu fahren und finden einen offiziellen Stellplatz im in Sabiñánigo auf einem größen Parkplatz:

  • Stellplatz GPS 42°30'19.8"N 0°21'22.9"W

Es gibt ausgewiesene Plätze mit Strom (kostenpflichtig), der Rest ist kostenfrei. Am nächsten Tag fahren wir weiter gen Norden in Richtung Torla.

Kartenmaterial Spanien und Portugal

 

Wer wie wir nicht immer über die großen Straßen fahren möchte, sollte sich Kartenmaterial mit einer Maßstab von 1:400.000, besser sogar 1:300.000 zulegen.

 

Wir empfehlen für die beiden Länder diesen:

MARCO POLO - Reiseatlas Spanien, Portugal - 1:300.000

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der älteste Nationalpark der Pyrenäen:

Nationalpark Ordesa y Monte Perdido


Unser nächstes Ziel ist der Nationalpark Ordesa y Monte Perdido, der älteste Nationalpark der Pyrenäen. Wieder machen wir uns relativ früh auf den Weg. Für den Vormittag ist Sonnenschein angesagt und den wollen wir nutzen. Der Park ist das Aufstehen wert. Etwa 8 Kilometer weit kann man mit dem Auto zumindest außerhalb der Saison in den Park hineinfahren - in der Hauptsaison verkehren Pendelbusse.

  • Parkplatz im Park GPS 42°41'34.9"N 0°06'26.1"W

Wie uns die nette Dame im Infozentrum in Torla

  • GPS 42.626306, -0.111498

schon in Ermangelung von Englischkenntnissen in der Hauptsache mit Händen und Füßen erklärt hat, fährt man ab Kilometer 5 im Schnee. Der Weg führt durch ein Tal, das mit seinen steil aufragenden Wänden an den Gran Canyon/USA nur mit mehr Bäumen erinnert. Am Ende des Weges liegt ein Parkplatz von dem mehrere Wandertouren tiefer in den Park hineinführen.  Wir folgen einem Weg für eine Stunde, kehren dann aber um, denn es beginnt zu hageln und zu schneien. Wir beschließen, noch einmal hierher kommen zu wollen.

Nationalpark Ordesa y Monte Perdido in den Pyrenäen
Nationalpark Ordesa y Monte Perdido in den Pyrenäen

Update 2024:

Bei unserem Besuch im Februar haben wir mehr Glück. Es ist zwar kalt, aber es schneit nicht und die Sonne scheint. Erneut fahren wir über Torla in den Nationalpark. Auch in diesem Jahr gelangt man mit dem eigenen Fahrzeug in den Park. Es fahren keine Busse.

 

Wir verlassen Torla über die N 260 a und folgen dann ab  Sarvisé der HU 631 in Richtung Escalone die dem Rio Aso durch eine spektakuläre Schlucht folgt. Wir stoppen auf dem Parkplatz vor einem Aussichtspunkt, an dem auch ein Wanderweg in die Schlucht startet. Hier zweigen wir auf eine ausgeschilderte Straße ab, die weiter oben durch die Schlucht führt, da die Uferstraße jetzt im Winter offenbar nicht oder schlecht befahrbar ist.

 

Mirador del Cañón de Añisclo:

  •  42°33'18.3"N 0°03'02.6"E 

Spektakuläre Landschaft entlang einer herausfordernden  Straße


In Escalona geht es für uns auf der A-138 kurz nach Norden, bevor wir in Salinas wieder ostwärts über die A-2609 fahren. Unser eigentliches Ziel ist die A-139, die uns dann nach Frankreich bringen soll.

Bis zum Örtchen Plan verläuft alles reibungslos. Die Strecke ist wirklich sehenswert, asphaltiert und führt durch einige enge Tunnel (unserer Erinnerung nach 4,2 m hoch, aber recht schmal) und unter Felsvorsprüngen hindurch. In Plan endet die Asphaltierung. Ein Schild "12 Tonnen" ermutigt uns weiter zu fahren. Die Straße ist recht gut ausgebaut und schlängelt sich den Berg hinauf. Ab etwa 1700 m stoßen wir immer wieder auf verschneite Flächen.

Wir fahren weiter bis auf etwa 2000 m.  Hier beenden die Straßenverhältnisse heute aber unsere Tour. Die Straße ist völlig zugeschneit, an ein Weiterkommen ist nicht zu denken. Im Sommer ist es hier bestimmt paradiesisch. Als Entschädigung zeigt sich uns aber noch ein "Alpenglühen in den Pyrenäen" und so fahren wir durchaus zufrieden zurück nach Plan, wo es zwei Stellplätze gibt:

  • 42°34'39.1"N 0°20'14.6"E

Der zweite, etwas schönere Stellplatz ist leider geschlossen:

  • 42°35'16.6"N 0°20'50.9"E

Am nächsten Tag geht es für uns wieder zurück nach Sarvis und über die A-138 durch einen  Tunnel nach Frankreich. Vor allem die ersten Kilometer in Frankreich gefallen uns sehr gut.

 


Die erste Nacht in Frankreich verbringen wir auf einem Parkplatz (offizielle für Wohnmobile zugelassen)  mit einer spektakulären Aussicht an der Ski-Station Val-Louron:

  • 42°47'36.4"N 0°23'13.1"E

 

Fun-Fact:

Von unserem Stellplatz haben wir einen guten Blick auf einen an der gegenüberliegenden Seite Tals gelegenen Höhenflugplatz. Auf dem heute "Altiport 007" genannten Airfield wurde in den 90er Jahren die Anfangssequenz des James Bond Thrillers "Der Morgen stirbt nie" gedreht. Platz diente im Film  als Umschlagplatz für Waffenschmuggler und befand sich plötzlich in Afghanistan. 


Ein Abstecher in die Halbwüste

Bardenas Reales de Navarra


Halbwüste Bardenas Reales de Navarra
"Mars-Landschaft" mitten in Europa

Mal schnell in die USA jetten oder heute zum Mars fliegen? Kein Quatsch - das geht von Spanien aus ganz schnell!

 

Einfach in der Halbwüste Bardenas Reales der Navarra südlich von Pamplona/Spanien vorbeischauen und man hat beides. Ok, vielleicht in etwas kleinerem Maßstab, aber auch der Aufwand für die Anreise hält sich in Grenzen. Besonders früh am Morgen oder kurz vor Sonnenuntergang entfaltet das Gebiet seinen vollen Charme.

 

Kurz anhalten, nichts sagen und diese "unglaublich laute Stille" auf sich Wirken lassen: Ein Erlebnis.

 

Das als UNESCO-Biosphärenreservat ausgewiesene 40.000 Hektar große Gebiet lag einst auf dem Grund eines urzeitlichen Meeres. Die bizarren Felsformationen entstanden durch die unterschiedlichen Auswaschungen der abgelagerten Sedimente durch Regen und Wind. In neuerer Zeit diente die spektakuläre Landschaft sogar in einer Episode der Serie „Game of Thrones“ als Kulisse.

Die unwirtliche anmutende Region bietet aber auch reichlich Natur. Vogelarten wie der Wanderfalke, der Steinadler, der Zwergadler, der Gänsegeier und der Schmutzgeier sind hier zuhause. Aber auch Reptilien, wie Schlangen und Eidechsen, oder Säugetiere, wie die Wildkatze aber auch Igel, Hase und Wildschwein können hier überleben.

 

Besucher müssen den Naturpark vor Sonnenuntergang verlassen. Übernachten im Park ist leider ebenfalls verboten; aber nur etwas 5 Fahrminuten entfernt gibt es in Arguedas am Rande der Wüste einen netten Stellplatz.

 

Ganz in der Nähe des Stellplatzes, liegen die Höhlenwohnungen von Arguedas ,die wir am nächsten Morgen erkunden. Diese in den weichen Stein hineingegrabenen Wohnhöhlen entstanden ie im 19.Jahrhundert, um Menschen Unterkunft zu bieten, die sich keine "richtige" Wohnung leisten konnten. Im Jahr 1940 gab es etwa 50 Höhlenhäuser, die aber in den 60iger Jahren des letzten Jahrhunderts verlassen wurden.

 

Unser Wohnmobil-Stellplatz:

  • Arguedas: kostenfreier Stellplatz auf gemischtem Parkplatz, VE
  • GPS N 42°10'22", W 1°35'29"

 


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oder wähle einen Punkt auf der Karte:

N23/10200

 

 

 

Besuche seit 1.1.24:

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1 Aufgrund des Kleinunternehmerstatus gem. § 19 UStG erheben wir keine Umsatzsteuer und weisen diese daher auch nicht aus.