Vogelbrut- und Rastgebiet rund um den Flachwassersee
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Naturpark Dümmer
Der in Niedersachsen gelegene Flachwassersee Dümmer und die umliegenden Feuchtwiesen und Moore sind wichtige Vogelbrut- und rastgebiete. Der auch nur kurz Dümmer genannte See ist aber auch bei Wassersportlern und Erholungssuchenden beliebt.
Der Dümmer See, der kurz auch einfach Dümmer genannt wird, ist ein Flachwassersee und nach dem Steinhuder Meer mit einer Fläche von etwa 12,5 Quadratkilometern der zweitgrößte Binnensee des Bundeslandes. Mit einer maximalen Tiefe von nur knapp 1,5 Meter bietet er einen besonderen Lebensraum für Tiere und Pflanzen.
Natur und Tiere
Der Dümmer liegt im Naturraum Diepholzer Moorniederung. Er ist umgeben von Niedermooren, die seit der letzten Eiszeit aufgrund von Verlandung des früher deutlich größeren Sees entstanden sind. Im Süden und Westen des Sees finden sich weite Schilfröhrichtflächen, Erlenbruchwälder, feuchte Wiesen, kleine Teiche und Moorflächen. Immer wieder kann man vom Weg aber auch von den Beobachtungstürmen entlang des Sees einen Blick auf die freien Wasserflächen des eigentlichen Sees werfen.
Die spezielle Landschaft rund um den See ist Heimat, Brut- und Rastplatz für viele Vogelarten, weshalb das Gebiet als Natura 2000-Schutzgebiet ausgewiesen ist. Auch seltene Arten wie Uferschnepfe, Großer Brachvogel und Rohrdommel finden in den Feuchtgebiete der Hunte, des den Dümmer durchfließenden Nebenflusses der Weser, einen Brutplatz. Auch der immer seltener werdende Kiebitz und die Bekassine brüten auf den umliegenden Wiesen.
Wir versorgen uns nach unserer Ankunft erst einmal in der Naturschutzstation Dümmer in Hüde ( GPS 52°28'49.2"N 8°20'36.8"E) mit Informationsmaterial und besuchen die Dauerausstellung zum Park in der angrenzenden, während der Öffnungszeiten frei zugänglichen alten Scheune. (Achtung: es gibt hier nur eine begrenzte Anzahl an Parkplätzen, für große Mobile kann es hier in der Saison eng werden.) Betrieben wird die Station vom Naturschutzring Dümmer auf dessen Internetseite man auch weitere Information rund um die Natur von See und Park, Öffnungszeiten der Naturschutzstation etc. finden kann: Website Naturschutzring Dümmer.
Natur-Erlebnispfad
Einen ersten guten Überblick über das Gebiet erhält man auf dem der direkt neben der Naturschutzstation startende Natur-Erlebnispfad. Die erste Halt auf dem etwa 4,5 Kilometer langen Pfads ist der Naturgarten der Station. An den Garten schließt sich eine Kopfweiden-Allee an. Dann geht es weiter durch Wiesen und Bruchwäld vorbei an einem Vogelbeobachtungsturm bis hin zum See und an diesem entlang.
Nach einem kurzen Abstecher in den Ort Hüde führt der beschilderte Weg zurück zur Station. (Achtung: Die Beschilderung des Wegs ist eigentlich sehr gut. Trotzdem hätten wir die Abzweigung vom See zurück Naturschutzstation fast übersehen.) Es geht nun einige Meter durch den Ort, vorbei an sehenswerten Fachwerkhäusern. Bei unserem Besuch im frühen Sommer brüteten hier in einem Hof direkt neben der Straße Störche. Entlang des Weg geben dreizehn Informationstafeln interessante Einblicke in die Natur und die Entstehung der Landschaft. Man sollte daher genug Zeit für den Weg und auch zum Lesen einplanen. Wir waren (mit Hund) etwa zwei Stunden, und damit deutlich länger als von uns geplant, unterwegs.
Wir haben bei unserem Rundgang leider nur wenig Beobachtungserfolg und müssen uns mit Haubentaucher, Blässhuhn und Graugans begnügen. Die Graugänse entpuppen sich aber als interessanter als gedacht, denn einige von Ihnen tragen Halsringe. Ein genauer Blick durch das Fernglas zeigt, dass die gelben Ringe zu einem Projekt gehören, an dem wir selber beteiligt waren. Wer mehr darüber erfahren will klickt hier: Graugansberingung
Zeit zur Einkehr: Leckerer Räucherfisch in Olgahafen
Wir waren schon mehrmals am Dümmer und parken unser Wohnmobil am Liebsten in Olgahafen am Westufer des Sees. Hier gibt es einen kleinen und bisher kostenfreien Wohnmobilstellplatz. Ansonsten findet sich hier rund um den Bootsanleger und das Jugendwaldheim kleine Lokale. Von hier aus kann man den See auch auf einem gut ausgebauten Weg per Fahrrad umrunden. Bevor wir zu unserem Wohnmobil zurückkehren, kaufen wir uns zum Abendbrot in der direkt neben dem Parkplatz gelegenen Fischräucherei leckeren Räucherfisch. Alternativ kann man sich aber auch im angeschlossenen Bistro bewirten lassen.
Unser Wohnmobil-Stellplatz am Dümmer:
- Olgahafen: einfacher, kostenloser Stellplatz mit VE im hinteren Teil des gemischten Parkplatzes
(GPS 52°31'47"N 8°18'34"E)
Auch Wassersportler, Badegäste und andere Erholungssuchende zieht es ans Ufer des Dümmer und auf den See. So versucht man im Naturpark Naturschutz und Tourismus bestmöglich unter einen Hut zu bringen. Das ist sicherlich keine einfache Aufgabe. Vor allem an der Ostseite des Sees mit den Orten Marl, Hüde und Lembruch reihen sich Hotels, Restaurants und allerlei Wassersportmöglichkeiten aneinander. Hier findet man auch Camping- und Stellplätze, die mehr Komfort bieten als unser kleiner Stellplatz in Olgahafen:
weitere Wohnmobil-Stellplätze/Campingplätze rund um den Dümmer:
- Lembruch: Wohnmobilhafen Tiemanns Hof (GPS 52°31'27"N, 8°22'01"E)
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Lembruch: Camping Seeblick (GPS 52°31'33"N 8°21'40"E)
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Lembruch: Camping und Yachthafen Schoddenhof (GPS 52°31'02"N 8°22'08"E)
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Hüde: Freizeitarena Dümmer See, Wohnmobilstellplatz am Campingplatz (GPS 52°30'05"N 8°21'23"E)
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Hüde: Campingplatz Leckermeyer-Hannker (GPS 52°29'52"N 8°21'27"E)
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Hüde: Campingplatz Rohrdommel (GPS 52°30'07"N 8°21'14"E)
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Hüde: Campingplatz + Bootshafen Dümmer-See (GPS 52°29'46"N 8°21'18"E)
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Hüde: Campingplatz Rennegarbe-Keßmann (GPS 52°29'40"N 8°21'14"E)
Infobox: Naturpark
Ein Naturpark ist gemäß der Definition des §27 Bundesnaturschutzgesetzes ein großräumiges Gebiet, das überwiegend aus Natur- und Landschaftsschutzgebieten besteht und sich wegen seiner landschaftlichen Voraussetzungen für die Erholung besonders eignet.
Die Pflege und Entwicklung eines Naturparks soll der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung einer durch vielfältige Nutzung geprägten Landschaft und ihrer Arten- und Biotopvielfalt dienen. Zu diesem Zweck wird eine dauerhaft umweltgerechte Landnutzung, ein nachhaltiger Tourismus und eine nachhaltige Regionalentwicklung angestrebt werden.
Dem Konzept Naturpark liegt die Idee des "Schutzes durch Nutzung" zugrunde und so liegt der Fokus eines Naturparks nicht unbedingt, wie dies durch den Namen vielleicht nahegelegt werden könnte, auf dem Schutz der Natur, sondern vielmehr in einem Erleben von Natur und der Entwicklung der jeweiligen Region zur Erholung unter Beachtung der Ziele von Natur- und Landschaftschutz. Diese Ziele können regional jeweils anders verfolgt werden. Derzeit gibt es in Deutschland 105 Naturparke, die 27% der Fläche Deutschlands ausmachen.
Wer am Naturpark Dümmer ist, sollte nicht versäumen, zu den Diepholzer Moorniederungen weiter zu fahren:
Fotogalerie:
Mehr Kraniche in Deutschland:
Frühjahr und Herbst:
Der Zug der Kraniche
Hier kann ich den Zug der Kraniche besonders gut beobachten:
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