Das kleine 1x1 der Tierfotografie


Immer wieder werde ich gefragt, ob ich nicht ein paar Tipps ich zum Fotografieren von Tieren parat habe. Dass ich darauf nie eine spontane Antwort parat hatte, brachte mich auf die Idee eine kleine Serie zum Thema zu starten:


Tierfotografie: Teil 1


Kurs Tierfotografie
Ich, begeistert bei der Arbeit ....

Fast jeder hat schon einmal versucht, einen Vogel, ein Reh oder seinen Hund zu fotografieren. Bei kritischer Betrachtung der Fotos ist man oft nicht zu 100% zufrieden. Woran liegt das?

 

Hier nun die ersten Tipps:
 

Tipp 1: Bewegte Objekte

 

Die meisten nutzen eine am Fotoapparat oft voreingestellte Einstellung, die Programmautomatik (P). Vorteil dieser Automatik ist, dass die Kamera alle wichtigen Parameter wie Blende und Zeit automatisch wählt und einstellt. Das funktioniert für Fotos von Alltagssituationen wie z.B. Menschen, Landschaftschaften, Gegenstände recht gut, ist aber für schwierigere Aufgaben wie die Tierfotografie in der Regel nicht geeignet. Warum ist das so?

 

Dazu sollte man zuerst wissen, was die Programmautomatik eigentlich tut:

 

Programmautomatik (P):

Als Programmautomatik bezeichnet man eine Belichtungsautomatik eines Fotoapparates, bei die Kamera sowohl Belichtungszeit als auch Blende vollautomatisch bestimmt und einstellt.

 

Da die Programmautomatik quasi das ganze Spektrum von der unbeweglichen Landschaftsaufnahme bis hin zu bewegten Szenen auf einer Party in einem Programm abdecken muss, wählt sie immer Mittelwerte, also eine mittlere Blende und eine mittlere Belichtungszeit aus.

 

Eine solche "mittlere" Belichtungszeit ist für ein sich schnell bewegendes Tier viel zu lang. Da sich das Tier während der Zeit der Belichtung bewegt, besteht die Gefahr, dass das Foto unscharf wird. Fachleute sprechen von einer Bewegungsunschärfe.

 

Hier muss der Tierfotograf nachsteuern. Viele Kameras bieten sogenannte Motivprogramme, also spezielle Programme für z.B. Sport, Landschaft, Portrait oder Makro an. Wählt man eins davon an, teilt der Fotograf der Kamera mit, was man fotografieren will und sie wählt optimierte Parameter aus. Das Motivprogramm "Sport" kann schon etwas helfen, nur für wirklich gute Tierfotos reicht das oft nicht aus.

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Mit diesem Drehrad kann man verschiedene Belichtungsprogramme einstellen.
Mit diesem Drehrad kann man verschiedene Belichtungsprogramme einstellen.

Was wirklich hilft, ...

 

.... ist per Hand eiine Belichtungszeit zu wählen, die kurz genug für das Tiermotiv ist. Für die meisten Fälle sind Belichtungszeiten von mindestens 1/500 Sekunde, besser eine 1/1000 Sekunde nötig. Dies hängt auch von der Brennweite ab, davon später aber mehr.

 

Dazu gibt zwei relativ einfache Möglichkeiten:

Bei vielen Kameras kann man bei der Programmautomatik durch Drehen eines Rades die Zeit/Blendenkombination so verändern, dass man die gewünschte Belichtungszeit wählen kann. Um welches Rad es sich genau handelt, ist herstellerabhängig. Man nennt dies "Programm-Shift". Der große Nachteil des Progamm-Shifts ist, dass man oft nicht die Zeit hat, vor jedem Foto an diesem Rädchen zu drehen. Viel besser ist  gleich auf die sogenannte Blendenautomatik umstellen.

 

Was macht die Blendenautomatik?

 

Blendenautomatik:

Als Blendenautomatik bezeichnet man die Belichtungsautomatik eines Fotoapparates, bei der der Fotograf die Belichtungszeit vorwählt und die Kamera die dazu passende Blende automatisch einstellt. Die meisten, auch einfachen Kameras besitzen solch eine Automatik. Sollte man sie nicht direkt an der Kamera finden, sollte man in der Bedienungsanleitung nach "Blendenautomatik" oder "Zeitvorwahl" suchen. Bei vielen Kameramodellen wird die Blendenautomatik mit T, Tv oder S bezeichnet.

 

Der Vollständigkeit halber:

Zeitautomatik:
Als Zeitautomatik bezeichnet man die Belichtungsautomatik eines Fotoapparates, bei der der Fotograf die Blende vorwählt und die Kamera die dazu passende Belichtungszeit automatisch einstellt. Sie wird bei der Tieffotografie eher selten benutzt. Bei vielen Kameramodellen wird die Zeitautomatik mit A oder Av bezeichnet.

 

Der große Vorteil dieser Technik ist, dass man die schon vorab die Belichtungszeit auf z.B. 1/500 oder 1/1000 Sekunde einstellen und sich beim Fotografieren voll auf das Motiv konzentrieren kann.

Tipp 2: ISO

 

An praktisch jeder Kamera hat man die Möglichkeit, die Lichtempfindlichkeit des Sensors einzustellen. Das klingt komplitziert, ist es aber überhaupt nicht.

 

Was ist die Lichtempfindlichkeit`?

 

Lichtempfindlichkeit (ISO)

Mit der ISO steuert man die Lichtempfindlichkeit des Sensors. Je höher die ISO, desto lichtempfindlicher der Sensor. Nutzt man eine ISO 100 oder 200 bei gutem Wetter, so ist eine ISO 400 oder 800 bei schlechten Lichtverhältnissen zu empfehlen. Leider hat eine hohe ISO auch einen großen Nachteil: Je höher die ISO, desto grobkörniger wird das Bild.

 

Bei Tieraufnahmen empfehle ich grundsätzlich eine höhere Empfindlichkeit zu wählen. Eine Voreinstellung von ISO 400 (nur bei Sonne) oder besser ISO 800 oder noch höher bei schlechteren Lichtverhältnissen hilft eine Menge, bessere Fotos von Tieren zu machen.

 

Warum das so ist, erkläre ich das im nächsten Newsletter.

 

 

Anwendungs-Übung:

Belichtungsunschärfe

 

Um ein Gefühl für die Wirkung unterschiedlicher Einstellungen zu bekommen, sollte man sie am Besten einmal selbst testen und sich die Ergebnisse kritisch anschauen.

 

Sucht Euch dafür ein schnelles Motiv. Eine Straße mit schnellen Autos wäre ideal, denn hier kann man dasselbe Motiv mit unterschiedlichen Einstellung wiederholt ablichten. Wichtig dabei ist, dass ihr die Kamera mit dem Auto nicht mitzieht (siehe Foto). Am besten nutzt ihr ein Stativ, dann ist die Gefahr des Mitziehens am geringsten.

 

Probiert Folgendes aus:

 

1. Programmautomatik ohne Shift

hier schlägt die Kamera nur eine Einstellung vor, also nur ein Foto

 

2. Programmautomatik mit Shift

macht Fotos mit längeren und kürzeren Belichtungszeiten, z.B. von1/60 sec bis 1/1000 sec.

 

3. Motivprogramm: Sport

auch hier schlägt die Kamera nur eine Einstellung vor, also nur ein Foto

 

4. Belichtungsautomatik:

macht Fotos mit längeren und kürzeren Belichtungszeiten, z.B. von1/60 sec bis 1/1000 sec.

 

Beim Betrachten der Fotos werdet ihr feststellen, dass manche Aufnahmen unscharf sind (Bewegungsunschärfe) und je kürzer die Belichtungszeit wird, die Unschärfe nachlässt.

 

In einer zweiten Versuchsreihe könnt ihr dieselben Fotos noch einmal machen, die Kamera allerdings mit dem Motiv mitziehen. Ihr werdet sehen, dass die Aufnahmen komplett anders aussehen.


Den nächsten Teil gibt es im neuen Newsletter:


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